Ich tat so, als hätte ich seinen kurzen Ausbruch nicht mitbekommen und lief einfach ruhig den Gang entlang. "Richtig, es interessiert mich nicht aber ich muss dich heiraten also werde ich dir sicher nicht auch noch helfen sie föachzulegen. Tu was du willst aber erwarte nicht meine Hilfe." Gab ich schlicht zurück und schnaubte dann leise. "Niemand ist weniger Wert nur weil er ein nichtbendiger ist. Jeder ist jedem gleichgestellt in unserem Volk, dass einzige was einem Nichtbendiger verwehrt bleibt ist der Thron. Wenn sie deiner Meinung nach nichts wert ist, was willst du dann von ihr huh?" Fragte ich verständnislos. Ich wusste genau, warum wir gegen dieses Volk Krieg führten, die waren barbarisch.

Ich verschränkte meine Arme ruhig vor meiner Brust und sah einfach auf den Jungen herab. Mein gegenüber konnte auch größer als ich sein. Ich würde es immer irgendwie schaffen auf ihn herabzusehen. „Du könntest sicherlich an ihrer Stelle hinhalten. Das wäre für uns beide unangenehmer. Aber ich weiß immerhin wo dein Zimmer ist. Wenn du mir nicht helfen willst, sei dir eben deiner Konsequenzen bewusst“, ich lief einfach einige Schritte hinter ihm, damit ich nicht so wirkte, als würde ich mich grade auf ihn verlassen, damit er mich zurück zu unseren Zimmern brachte. „Jeder ist jedem gleichgestellt? Was für ein erbärmliches Pack. Mh na ein Glück fällt das bald alles unter unsere gemeinsame Krone.“

Ich knurrte leise über diese abscheulichen Worte und blieb vor meiner Zimmertür stehen. "Wag es nocheinmal so herablassend über mich zu reden. Du bist hier nicht zuhause und ganz allein. An deiner Stelle würde ich meine Zunge hütem. Sei zum Frühstück pünktlich. Du kannst dich ab jetzt von den Angestellten bringen lassen oder du beginnst mal damit dir den Weg zu merken!" Zischte ich wütend bevor mir die Türen zu meinem Zimmer geöffnet wurden. "Ich wünsche eine angenehme Nacht Prinz." Gab ich ironisch von mir bevor ich in mein Zimmer verschwand. Sorgen darum, dass er ungebeten hereinkam machte ich mir keine. Erstens hörte ich ihn, bevor er überhaupt da war und zweitens standen vor meiner Tür zwei Wachen. Dieser Kerl war wirklich abscheulich, ich wollte ihn wirklich nicht heiraten. Unzufrieden strich ich über den Flügel, welcher in meinem riesen Zimmer stand und entschloss mich dann ein Bad zunehmen, welches mir ein Dienstmädchen einließ. Selbstverständlich hatte ich in meinem Zimmer ein eigenes angrenzendes Badezimmer.

Ich grinste nur ein wenig. So traf man bei ihm also auf einen Nerv. Er wirkte zumindest augenblicklich aufgebracht. Als er nun einfach in sein Zimmer verschwand winkte ich eine der Wachen zu mir heran. Dieser zögerte natürlich kurz, als aber hinter ihm die Wand auf einmal begann zu glühen, machte er einige Schritte in meine Richtung. „Ich wollte mich noch ein wenig unter vier Augen mit der Prinzessin unterhalten. Sie können mir doch sicher verraten, wo sich ihre Gemächer befinden?“, die Wache zögerte erneut, sodass ich ihm kurz eine leise Drohung ins Ohr wisperte und er mich anschließend nur einige Türen weiterschickte. Ich bedankte mich, klopfte ihm kurz auf die Schulter und verschwand dann zu besagter Tür.

Ich hatte das definitiv gehört aber es war mir egal. Solange die Wache nicht einknickte wenn es um das bewachen meines Zimmers ging. Unzufrieden nahm ich ein Bad um mich wieder ein bisschen zu entspannen, bevor ich mir Schlafllamotten anzog und mich noch etwas an den teuren Flügel setzte, bevor ich ins Bett ging. So sehr meine Schwester mich auch nicht mochte, wenn ich spielte war sie immer begeistert und es störte sie Abends auch nicht, aber das war gerade eh irrelevant, sie hatte ja besseres zu tun.

Ich hatte seiner Schwester einige Stunden lang Honig ums Maul geschmiert, sie gleichzeitig abgefüllt, dann meinen Spaß gehabt und mich zurück in mein Zimmer verzogen. Sie hatte ein hübsches Gesicht und einen Körper, der sich sehen lassen konnte, aber an ihr war nichts Besonderes. Außerdem sah ihr Gesicht dem meines Verlobten sehr ähnlich und es hatte sich fast ein wenig falsch angefühlt, sie an seiner Stelle zu vögeln. Aber solang wir noch nicht verheiratet waren, konnte mir das sowieso egal sein. Ehebruch oder Fremdgehen wurden in meinem Königreich erbarmungslos bestraft. Bis es soweit war, würde ich also meinen Spaß haben. Den Weg zurück in mein Zimmer hatte ich sogar problemlos gefunden. Gabriel spielte noch immer an seinem Klavier, als ich mich ins Bett fallen ließ, um zu schlafen. Würde mich morgen jemand wecken? Ich wagte zu bezweifeln, dass ich sonst rechtzeitig beim Frühstück auftauchen würde.

Ich hatte selbst auch hauptsächlich gespielt um meine Schwester und Dabi nicht hören zu müssen, das war nämlich ein Nachteil meiner Fähigkeit. Als langsam Ruhe einkehrte hörte ich ebenfalls auf und ging ins Bett um zu schlafen. Tatsächlich weckte Dabi jemand am nächsten morgen, ebenso wie ich geweckt wurde und mir Kleidung gebracht wurde, in weiß wie fast immer. Auch wie üblich ohne jegliche Schuhe aber mit einem gepflegten Aussehen verließ ich pünktlich mein Zimmer und lief in den Speisesaal wo meine Mutter und mein Vater bereits anwesend waren.

Die Person, die gekommen war um mich zu wecken, hatte den Fehler gemacht, mich dabei zu berühren. Ich war ein ausgebildeter Todoroki-Krieger. Natürlich hatte ich sofort mit glühenden Handflächen nach meinem Angreifer gegriffen. Zwar hatte ich sie schnell genug zurückgezogen, um keine langwierigen Spuren zu hinterlassen, rot war der Arm der Jungen Dame aber trotzdem geworden. Ich murmelte eine Entschuldigung und warf mir irgendwelche dunklen Klamotten über, die man mir ins Zimmer gelegt hatte. Immerhin versuchten die nicht mich in weiß einzukleiden. Die Klamotten hätte ich sofort verbrannt. Etwas später als der Rest, tauchte ich dann auch im Speisesaal auf und ließ mich auf meinen Platz, neben Gabriel sinken. „Morgen“, brummte ich ruhig in Richtung des Königs. Das wäre wohl nur höflich.

Giselle war ebenfalls ein bisschen zu spät gekommen aber den Grund konnte ich mir ja vorstellen. Meine Eltern nahmen meinem Verlobten die Verspätung nicht übel und besprachen ihre Pläne für den Tag. "Und heute nachmittag gehen wir alle zusammen ausreiten. Gabriel Schatz, du wirst doch deinem Verlobten sicher zeigen wie man reitet oder? Ihr könnt den Tag ja zusammen verbringen." Meinte meine Mutter euphorisch woraufhin ich definitiv nicht euphorisch den Kopf hob. "Ich hab jetzt gleich Training mit Jen, danach vielleicht. " antwortete ich, was meiner Mutter nicht ganz zu passen schien. Jen leitete hier am Schloss den Sicherheitstrupp, sie war sozusagen die beste Erdbändigerin des Landes und meine Lehrerin seit ich klein war. Auch wenn sie schon etwas älter war hielt sie einen ordentlich auf Trab und Schonungen gab es bei ihr ebenfalls nicht.

Ich würdigte der Prinzessin jetzt keines Blickes mehr. Sie hatte für mich ihren Job erfüllt, ich hatte meinen Spaß gehabt. Ich glaubte immer noch nicht, dass sie hier mit uns Bändigern sitzen sollte. Der Plan für den Tag klang wenig motivierend für mich. Nicht nur, dass ich mich am Mädchen-Sport beteiligen müsste. Ich musste mir gleichzeitig von dem blinden Jungen etwas erklären lassen, wofür man sicherlich eigentlich sehen können musste. Das würde ja mal lustig werden. „Training?“, hakte ich interessiert nach, anstatt in irgendeiner Weise über das Reiten zu sprechen. Das würde mich nachher noch genug stören.

Ich sah tatsächlich in Dabis Richtung und hob eine Augenbraue. "Ja, Erdbändiger Training also nicht geeign...""Gabriel, nimm Dabi doch mit, er kann sicher mit jemandem trainieren oder vielleicht lernt ihr sogar voneinander. " unterbrach mit meine Mutter, weshalb ich meine Gabel fester umklammerte. "Was soll ich von dem bitte lernen?" Brummte ich eher zu mir selbst.

Solang die irgendwo eine freie Fläche hatten, wo ich mich austoben könnte, würden die paar Tage, die ich hierbleiben musste, sehr viel aushaltbarer werden. „Ich komm mit. Euer Training ist mir ziemlich egal. Erdbändigen kann ich ja sowieso nicht. Aber ich will mit“, erklärte ich einfach direkt, auf den Vorschlag seiner Mutter hin und trat ihm unter dem Tisch leicht vors Schienbein. Er sollte ja garnichts von mir lernen. Hauptsache ich kam hier heraus.

Ich knurrte leise, als er sich ganz dreißt selbst einlud und mich dann auch noch trat. Dafür würde mir nachher bestimmt ein kleiner Stein ausrutschen. Ich kommentierte das ganze nicht mehr und informierte ihn auch nicht darüber wann er wo sein musste. Das war mein privates Training, was bildete der sich ein? Als wir fertig waren erhob ich mich um zu gehen. Ich musste mich umziehen, fürs Training trug ich nämlcih tatsächlich Erdbändiger Klamotten, einfach weil es zu unserer Tradition gehörte.

Natürlich war ich ein wenig angepisst darüber, dass Gabriel mir nicht direkt erzählte, wo das Training stattfinden würde. Allerdings übernahm das seine Mutter, als dieser das Zimmer verlassen hatte. Irgendwo am Innenhof vorbei und ab dort könnte ich die Bediensteten fragen. In einer halben Stunde sollte ich mich auf den Weg machen. Mh na meinetwegen. Ich rieb mir etwas mit der Hand über das Gesicht, bedankte mich für das Essen und verließ dann den Speisesaal, um mir in meinem Zimmer meine typischen Klamotten über zu werfen. Wenn ich gleich mit Feuer hantieren wollte, wäre ein feuerfester Mantel unabdingbar. So tauchte ich etwa eine Stunde später auf dem Trainingsplatz des Palastes auf.

Ich war schon dort gewesen, als Dabi ankam. Jen und ich fingen öfter früher mit dem Training an, da wir beide immer überpünktlich waren. Voller Elan warf die Frau mittleren Alters Steine auf mich, welchen ich mich flüssigen Bewegungen auswich, sie abblockte oder zurückwarf. Verteidigung war wichtig und genau das übte sie gerade mit mir, weshalb ich mich von Dabis Ankunft auch nicht ablenken ließ.