Damaris ist das Land der Erdbändiger. Viele der Bevölkerung besitzen die Fähigkeit die Erde zu bändigen, so auch die meisten Mitglieder der königlichen Familie.
Der Palast ist in warmen Erd und Grüntönen gehalt und wirkt nach Außen einladend und Freundlich. Überall sind viele Pflanzen zu finden, wenn sie nicht sogar Eigenleben entwickelt hatten. Die Einrichtung ist ebenfalls luxuriös aber in Grün Gold gehalten um die Farben des Königreichs zu repräsentieren.

Diese Zwangsverlobung war das bescheuertste was ich je gehört hatte. Nein eigentlich war es taktisch eine sehr kluge Idee, der Krieg dauerte nämlich schon 13 Jahre und keines der Länder schien unterlegen zu sein, aber solangsam litt das Volk. Nicht nur unseres sonder auch das von Todoroki. Ich mochte logische Entscheidungen und das war tatsächlich eine geniale Idee. Hätte man Giselle verheiratet mit irgendeinem der Kinder der Todorokis. Aber nein, die Wahl viel auf die Thronfolger und das war zu meinem Leidwesen meine Wenigkeit. Das beste an der Sache war, der Thronfolger unserer Feinde war ein Junge. Ich stand nicht auf Jungs und ich wollte nichts von Jungs. Das war aber mein kleinstes Problem auch einfach aus dem Prinzip, dass ich auch kein freundliches und nettes Mädchen heiraten wollte. Ich wollte garnichts heiraten und mich einfach auf meine Aufgaben als Prinz und zukünftiger König von Damaris konzentrieren. Tja aber Widerspruch war sowieso zwecklos, weshalb ich nun auf dem Thron neben meiner Mutter und meinem Vater saß. Meine Schwester auf der anderen Seite neben meiner Mutter. Die Todorokis würden jeden Moment hier eintreffen und solange herrschte Waffenruhe, das vermutlich einzige Positive an der ganzen Sache. Meine Zofe hatte mir für heute etwas schickeres herausgesucht. Ich trug wohl ein hübsches Hemd und eine schicke Hose in unseren Landesfarben gold, grün und braun. Sonst bevorzugte ich weiße Klamotten, da die Beschreibung von weiß mir immer gefallen hatte, außerdem sagten die meisten es würde mir wunderbar stehen. Beige machte mich angeblich blass, wie auch immer, solange meine Mutter es für gut befand konnte ich garnicht so schlecht aussehen.
Auf meinem Kopf saß natürlich das unangenehm schwere und drückende Krönchen, selbstverständlich für diesen unfassbar erfreulichen Anlass hust hust. Schuhe trug ich keine, tat ich nie. Ich sah quasi alles über meine Füßen und das Erdbändigen. "Sie sind da." Murmelte ich schlicht, da ich spüren konnte wie vor dem Schloss die Kutschen ankamen. Ich behielt meine aufrechte und ordentliche Position bei, so wie meinen typischen teilnahmslosen Ausdruck und betete einfach, dass sich unsere Familien jetzt bei dem Essen nicht zoffen würden, sonst wäre es das mit Frieden.

Da ich der einzige Sohn der Todoroki-Familie war, hatte es für mich keinerlei Spielraum zum Diskutieren gegeben. Mein Vater und König Damaris hatten die Abmachung getroffen, dass die jeweiligen Thronfolger heiraten würden. Dennoch hatte ich aus Frust die halbe Nordseite des Jagdpalastes in Schutt und Asche gelegt. Es war klug von meinem Vater gewesen, mir die Nachrichten also dort und nicht in unserem eigentlichen Schloss zu überbringen. Ich hatte nur wenige Tage gehabt um mich abzuregen, bevor ich in feierliche Rot-schwarze Klamotten gesteckt und in der Kutsche platziert worden war, die jetzt scharrend vor dem großen Palast unserer Todfeinde hielt. Immerhin war das älteste Kind dieser Familie eine gutaussehende junge Dame. Damit könnte ich mich zumindest abfinden. Ich würde die ein paar mal flachlegen, bis die Nachkommen hervorbrachte und dann einfach die Macht an mich reißen. Ich bräuchte zum regieren keine Königin, wenn unsere Länder erstmal zusammengeschlossen waren. Ein düsteres grinsen zog sich über mein Gesicht, als ich mit solchen Gedanken aus der Kutsche stieg und kurz darauf wartete, dass sich die gesamte familie um mich scheerte. Mein Vater würde natürlich vorgehen. Ein Stück dahinter lief meine Mutter und dann kam endlich ich an die Reihe. Die massiven Tore wurden für uns geöffnet, sodass wir als ein festlicher Marsch in den Thronsaal wandern konnten, wo die gesamte königliche Familie unserer Feinde versammelt hockte. Mh es wäre so einfach die zu töten. Der jüngere Sohn fiel mir natürlich augenblicklich auf. Von dem hatte ich ja noch nie gehört. Die Prinzessin war tatsächlich ziemlich gutaussehend.

Natürlich vertraute in diesem Schloss niemand den Todorokis. Alle waren auf höchster Alarmbereitschaft, auch wenn wir nach Außen hin freundlich wirkten. Wie dem auch sei hatte ich unsere Gäste schon gespürt, bevor sie überhaupt den Saal betreten hatten. Nacheinander wurde die ganze Familie vorgestellt, bevor meine an der Reihe war und wir uns dafür kurz erhoben um Respekt zu zeigen. Tch, Respekt vir den Leuten die Krieg begonnen hatten. Einfach lächerlich. Mit einem sanften Streichen meines Fußes über den Boden machte ich mir ein genaueres Bild von den Leuten vor uns und wo genau sie standen. "Schön, dass sie da sind. Wir freuen uns wirklich sehr,dass wir uns mit der Verlobung einig sind." Begann mein Vater freundlich. Ob der Typ wusste, dass ich der Thronfolger war und nicht Giselle? Ich hatte absolut keine Ahnung ob diese Familie ebenfalls nur Feuerbändiger auf den Thron setzte und falls ja wussten sie ja auch nicht, dass Giselle die Gabe nicht geerbt hatte. Sie hatte es schon immer lieber nicht an die große Glocke gehangen. Ich konnte quasi ihre wütenden Blicke auf mir spüren, jedes mal wenn es um den Thron ging. Es war ja nicht meine Schuld, dass sie es nicht geerbt hatte. Mein Vater bat unsere Gäste am Tisch Platz zunehmen, wobei ich deutlich mitbekam wie meine Schwester sich neben 'meinen tollen Zukünftigen setzte. Ich hingegen saß ihm gegenüber, neben meiner Mutter. Ich ähnelte meiner Mutter unfassbar, wir hatten die gleichen Haare und auch ihre Augen waren blau, nur natürlich. Giselle hingegen schien unserem Vater zu ähnelb mit ihren goldblonden Haaren.

Ebenso wie die Damaris' war auch unsere ganze Gefolgschaft, die wir als unterstützung und der Feierlichkeit wegen mitgebracht hatten, in absoluter Alarmbereitschaft. An unserem Hof arbeitete und lebte niemand, der keine Art von Feuer bändingen konnte. Das Leben in der Elite und das Regieren war eben nur den Mächtigsten vorbehalten. Ich hatte keine Ahnung wie das in diesem Königreich lief, aber da die beiden Reiche sich tatsächlcih exakt ebenbürtig zu sein schienen, reichte deren Taktik aus, um uns das Wasser zu reichen. Das kotzte mich an. Ich wartete gelangweilt bis die Vorstellungsrunde abgeschlossen war und warf der Prinzessin ein wissendes Grinsen zu, als mir ihr Name mitgeteilt wurde. Den vergaß ich natürlich sofort wieder. Das wäre in spätestens zwei Woche überflüssig. Nach diesen Förmlichkeiten, wurden wir zu Tisch gebeten, wo ich mich neben meine Zukünftige sinken ließ und ein langweiliges Gespräch mit ihr anfing. Mein Vater und der andere König begannen unterdessen Details der Hochzeit zu besprechen. Die Prinzessin schien sich nicht ganz sicher zu sein, ob sie mich abstoßend oder anziehend finden sollte. Die Narben schienen sie ein wenig zu verstören, aber man konnte deutlich sehen, dass ich ohne diese ein direktes Ebenbild meines Vaters geworden wäre. Nur meine schwarzen Haare, die aus dem hintersten Teil der Familie meiner Mutter stammten, waren ein völliger Kontrast zu den dunkelroten von König Todoroki's. Was auch immer. Irgendwer versuchte mir den Zweitgeborenen vorzustellen, den würdigte ich aber nicht eines Blickes. Der würde eben mein Schwager werden. Wenn er mir dann nicht auf den Sack ging, könnte ich ihn vielleicht zu meinem Spielzeug machen. Ich wusste zwar, dass der Thronfolger mir ebenbürtig sein würde, aber mein Vater hatte mich nicht erzogen, sowas einzusehen.

Ich konnte mir ein leises belustigtes Schnauben nicht verkneifen, da ich mir mittlerweile recht sicher war. Dabi Todoroki dachte er wäre mit Giselle verlobt und Giselle schien ihn nicht darüber aufklären zu wollen. Ich war schon immer gut darin Gefühle anderer zu verstehen, ich war außerdem auch auf einer ganz anderen Ebene aufmerksamer dafür. Meine Schwester schien zwar munter zu flirten, jedoch hielt sie irgendwas zurück und es war definitiv nicht der Fakt, dass der Todoroki Junge mein Verlobter war. Da ich es nicht seinem Verhalten zuordnen konnte musste es sein Aussehen sein, etwas worauf ich selbst durch Erdbändigen keinen Einblick erhaschen konnte. Ich nahm einfach nur schweigend mein Essen zu mir, recht ungerührt von der Tatsache, dass sich meine Schwester an den Feuerbändiger ranwarf. Sollte Giselle ihn doch heiraten, dass würde alle meine Probleme lösen. Ich spürte das meine Mutter es lieber hätte wenn ich ein Gespräch beginnen würde aber sie kannte mich. Als der Nachtisch kam erhob tatsächlich der König von Todoroki das Wort an seinen Sohn. "Es ist toll, dass du dich so wunderbar mit Prinzessin Giselle verstehst, aber vielleicht schenkst du deine Aufmerksamkeit zur Abwechslung mal deinem Verlobten." Meinte dieser trocken, was ich fast schon als unhöflich empfinden würde. Ich verniff mir einen Kommentar darüber, dass das absolut nicht nötig war und aß ohne eine Miene zu verziehen meinen Pudding. Sogar mein Vater schien das ganze nun aufklären zu wollen. "Es war bestimmt nicht die Absicht des Prinzen, er kann ja nicht wissen, dass Gabriel unser Thronfolger ist und nicht Giselle. " ich spürte augenblicklich Giselles giftigen Blick auf mir, aber das war ja nichts neues.

Die junge Dame schien sich mir definitiv unterordnen zu können, weshalb sie mir recht sympathisch wäre. Selbst als Braut. Wie gesagt. Ich müsste sie ja nicht als Königin bei mir behalten. Als mein Vater meinte zwischenfunken zu müssen, begannen grellblaueFlammen um meine Gabel zu tänzeln. Es dauerte nur wenige Sekunden, die ich brauchte um seine Worte eigentlich wirklich zu verstehen. Mein VERLOBTER? Ich starrte den unscheinbaren Jugen mir gegenüber fassungslos an. Dass die Prinzessin ein wenig von mir wegrückte, da die Flammen mittlerweile meinen gesamten Unterarm entlandzüngelten. Mich verbrannten die natürlich nicht, die wabernde Luft um mich herum, verriet aber sehr deutlich, dass die nicht so kalt waren, wie sie wegen ihrer Farbe wirken konnten. "Was für ein ekelhafter Witz, Vater. So kenne ich euch garnich-..", er schnitt mir streng das Wort ab und bedeutete mir die Flammen zu löschen. Das war kein Witz?... Ich sollte einen Kerl heiraten? Der sah mich ja nicht mal an! Die Flammen verschwanden zwar, aber ich schlug dennoch gereizt auf den Tisch vor mir. Ein kühler Blick meiner Mutter hielt mich für den Moment still. Still war übertrieben. Aber ich begann zumindest nicht zu schreien. "Sie ist doch die Ältere...", brachte ich schließlich aggressiv zischend vor. Eine stumme Frage, die sich an jeden der Anwesenden richtete.

Wow da hatte ja jemand ganz hervorragende Manieren. Ich konnte mir ein ungehaltenes Schnauben nicht verkneifen, wie redete der bitte mit seinen Eltern, vorallem vor den eigentlichen Feinden. Der schien ja sehr begeistert von der Aussicht mich heiraten zu müssen. Ich fand das auch nicht toll okay? Machte ich deswegen so einen Aufstand? Nein, zumindestens nicht vor allen anderen. Seine Frage war berechtigt und da es niemand sonst tat erbarmte ich mich den Jungen aufzuklären. "Sie ist aber keine Bändigerin." Gab ich ruhig zurück. Nun schien die Aura meiner Schwester fast in Flammen aufzugehen und ich spürte wie ihr Stuhl zurück geschoben wurde und sie stampfend den Saal verließ. Und ich dachte immer ich wäre der Jüngere. Sie verhielt sich absolut kindisch.

Ich raufte mir ungläubig die schwarzen Haare und grinste den Jungen kühl an. Der konnte ja kaum viel jünger als ich sein. Vor allem sollte der da mit mir auf einem Level spielen können. Dass das Mädchen ziemlich gekränkt wirkte, bekam ich natürlich mit, es könnte mir nur nicht egaler sein. "Und das akzeptierst du einfach so? Du hast mich ja noch nicht mal angeschaut. Sei nicht so respektlos", blaffte ich den Aschblonden nur an. Mh seine Haare gingen ja echt stark in richtung weiß. Das schien von Seiten seiner Mutter zu kommen. Ich erhob mich jetzt einfach von meinem Platz. Mein Vater behielt mich zwar im Auge, sagte aber nichts. Er würde nicht anfangen mich vor einem fremden König zurecht zu weisen. Stattdessen ließ er mich zu dem Blonden herüberlaufen und mit leichtigkeit seinen Stuhl drehen, sodass er mich ansehen musste. Natürlich könnte er noch auf meine Stiefel schauen oder so. Es war nur nicht empfehlenswert. Ich kochte innerlich. Ich hatte schon keine Lust überhaupt zu heiraten und jetzt sollte das auch noch der da sein? Mit einem hübschen Mädchen hätte ich mich ja noch abfinden können.

Erzählte mir dieser Kerl gerade was von Respektlos? Bitch ich bin blind, heul nicht rum, nur weil du ausnahmsweise mal nicht alle Aufmerksamkeit bekommst. Von dem würde ich mich definitiv nicht herumscheuen lassen. Ich spürte wie er aufstand und hört auch an hand der Geräusche seiner Schuhe, dass er zu mir herüber kam. Was sollte das bitte werden? Als mein Stuhl gedreht wurde schnaubte ich leise und erhob mich mit einer flüssigen Bewegung von diesem. Wir mussten uns gerade recht nah stehen wenn ich das richtig mitbekommen hatte und eine Bewegung meines linken Fußes machte mir nochmal klar, dass er fast mit mir auf Augenhöhe war. Ich hob also minimal den Kopf an, sodass mir die weißen Haare nicht mehr die Augen verdeckten. "Dich anzusehen bringt mir nicht sonderlich viel. " gab ich recht giftig zurück, ich würde dem Typen schon zeigen wo es lang ging. "Jetzt benimm dich und setz dich wieder!" Fügte ich auffordernd hinzu und behielt meinen teilnahmslosen Ausdruck bei. Schlimm genug, dass ihm sein Vater sowas nicht sagen konnte, vielleicht hatte man in seinem Königreich auch einfach keine Manieren gelernt.

Ich starrte einen Moment lang nur in diese leeren Augen herab. Er war blind? Dass ich mich so ankeifen ließ, lag nur daran, dass ich mein gesamtes Profil über diese Familie grade verändern musste. Aber was für einen nutzlosen König sollte er denn bitte mal abgeben? Ich fasste mir an die Stirn und begann einfach herzhaft zu lachen. "Das soll wohl ein Scherz sein", ich drehte mich von ihm weg, stieß ihn dabei aber kräftig mit meiner Schulter an und kehrte dann zu meinem Platz zurück. Meinen Blick löste ich jetzt keine Sekunde mehr von dem Jungen, obwohl wir an unterschiedlichen Enden des Tisches saßen. Meine Mutter, welche auf meiner anderen Seite saß, drückte mir fest eine Hand auf den Oberschenkel. Ich wusste, dass diese heiß war, allerdings war meine Haut unter meiner Kleidung schon längst versenkt, weshalb ich nicht einmal mit der Wimper zuckte. "Falsches Bein", säuselte ich ihr ruhig zu und lehnte mich dann einfach etwas zurück, um den Blonden den Rest des Essens über zu beobachten. Mein Vater entschuldigte sich nicht mal im Geringsten für mein Verhalten, sondern griff einfach sein gespräch mit dem anderen König wieder auf. Schließlich richtete er sich wieder an mich. Der war wütend. Aber gleichzeitig schien ihm meine eigene Wut Freude zu bereiten. "Wir haben uns darauf geeinigt, dass du für ein paar Tage hier bleibst. Ihr beide braucht schließlich Zeit auf engstem Raum, bevor ihr euch das "Ja-Wort" gebt", ich setzte dazu an zu widersprechen, ein einziger Blick genügte aber um mich zum Schweigen zu bringen.

Oh ich konnte förmlich hören was er dachte und er würde das noch bereuen. Tatsächlich hatte ich verdammt Glück ein Erdbändiger zu sein, sonst wäre ich vermutlich Tatsächlich nutzlos für diese Familie gewesen. Ich hatte mitbekommen, wie er wegging und als er mich anrempelte musste ich einen Schritt nach hinten machen um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, es wirkte aber trotzdem mehr wie ein Schritt als ein Stolpern. Ich war kein Schwächling. Ich setzte mich gereizt wieder und verfolgte das Gespräch mit seiner Mutter aufmerksam. Wie respektlos er ihr gegenüber war. Das andere Bein ja? Kannst du haben. Mit einem leichten Schlenker meines Beines rollte eine mini Erdwelke unter dem Tisch zu ihm und stieß kraftvoll gegen sein Schienbein. Meine Mutter sah mich daraufhin empört an, aber genau wie Dabis gestarre ignorierte ich es. Bitte? Der sollte hier bleiben? Ich konnte diesen Kerl jetzt schon nicht ausstehen. "Gabriel wird dir dein Zimmer zeigen." Sagte mein Vater und die gewisse strenge in seiner Stimme hieß für mich eindeutig keine Widerworte. Unzufrieden erhob ich mich und lief mit schnellen Schritten zu den großen Türen, würde er mir nicht folgen wäre es nicht meine Schuld.

Ich wusste zwar, dass wir uns im Palast einer Erdbändiger-Familie befanden, der kräftige Schlag gegen mein Schienbein überraschte mich dennoch, weshalb ich kurz meinen Keifer anspannte und mich beinahe aufgeregt erhob, als wir vom Tisch entlassen wurden. Natürlich wusste ich, von wem das gekommen war. Der würde meine Wut noch zu spüren bekommen. Obwohl der Palast vermutlich zu seinem Vorteil erbaut worden war, hatte ich keine Angst. Diese Emotion kannte ich schon seit meiner Kindheit nicht mehr. Ich hörte noch wie meine Mutter ruhig viel Spaß wünschte und hätte ihr gern eine Flamme ins Gesicht geworfen. Stattdessen drehte ich mich auf dem Absatz um und folgte dem Weißhaarigen aus dem Saal, wo ich sorgte, dass die Türen sich möglichst schnell hinter uns schlossen. Jetzt war er mit mir allein. "Gabriel? Sogar dein Name ist langweilig", bemerkte ich nur trocken und schob meine Hände in die Taschen meines formellen anzuges.

Ich hörte natürlich, wie er mir folgte aber tatsächlich wäre es mir lieber gewesen, er würde es nicht. Ich war sowieso nicht so ein Fan von Menschen und dann wurde ich mit jemandem wie ihm verheiratet? Was hatte ich verbrochen um das verdient zu haben. Über den Kommentar verzog ich nicht eine Miene. "Oh nein, ich fühle mich gekränkt. Dabi ist auch nicht gerade der schönste Name." Gab ich schlicht zurück und bog um die Nächste Ecke. Ich wusste bereits, dass sein Zimmer genau wie meins im Ostflügel war und wir bis dahin noch ein wenig laufen mussten. Später sollten wir uns leider eins teilen aber ich hatte meinen Vater davon überzeugen können, erstmal ein eigenes für ihn herrichten zu lassen.

Immerhin fing er nicht sofort an zu weinen. Irgendwie wirkte er wie so jemand. Ich sah mich etwas in dem Flur um, durch welchen wir wanderten. Ich würde hier nur sehr ungern bleiben. Hier war viel zu wenig Brennstoff. Ich hätte nicht mal die Möglichkeit das Ding in Flammen aufgehen zu lassen, wenn mir das alles zu dumm wurde. Deprimierend. "Er muss nicht schön sein. Solang man ihn fürchten kann, reicht er völlig aus", erwiderte ich kalt und richtete meinen Blick jetzt wieder auf den Kleineren vor mir. Wie stellten unsere Eltern sich das eigentlich mit nachkommen vor? Mh dann müsste sicherlich seine Schwester herhalten. Was für ein erbärmlicher Gedanke. Das gefiel mir wiederum ziemlich. Wie überflüssig sie sich fühlen musste. Ich begann leicht zu grinsen und schloss schließlich sogar zu dem Blonden auf. WIr waren sogar beinahe gleich groß. Unsere Königreiche waren besorgniserregend ausbalanciert. "Ich hoffe stark, dass wir uns kein Bett teilen müssen. Ich war mental darauf vorbereitet heute Nacht mit deiner Schwester meinen Spaß zu haben. Nicht, dass mein Kopf noch auf falsche Gedanken kommt", mir gefiel der Gedanke nicht einen Mann heiraten zu müssen. Etwas dagegen mit einem zu schlafen hatte ich nicht. Ich wollte mit meinen Worten auch bloß testen auf welcher Seite des Ufers der Blonde sich befand.