Was war denn jetzt mit dem? Mh abgesehen davon natürlich, dass er sofort zu einer sassy-bitch mutierte. Ich schickte eine kurze, heiße Stoßwelle über den Boden, um den Blonden ein wenig zu erschrecken. Natürlich war das lang nicht heiß genug, um ihn irgendwie zu verbrennen. Eher wie Asphalt im Sommer. Aber auch nur für knapp eine Sekunde lang. Das sollte ja niemand anders mitbekommen. „Wenn das Schloss nicht ausgeschildert ist und ich keine Ahnung habe, wo ich bin, muss ich ja irgendwie auf mich aufmerksam machen“, eigentlich garnicht so eine schlechte Idee. Er schien das ja wirklich spüren zu können. Auch wenn das ein wenig seltsam war. „Reiten ist bei uns ein Sport für die Damen. Wir Männer zum Beispiel jagen und die Frauen machen Ausritte, um die Beute zum Palast zu bringen. Es gibt im Sommer richtige Turniere darin“, mein Team gewann jedes Jahr.

Ich verzog kurz minimal das Gesicht, aber zu Glück waren meine Füße abgehärtet und es störte mich kaum. Würde der Arsch sie mir verbrennen könnte er was erleben. "Du wirst dich drann gewöhnen." Gab ich weniger angriffslustig zurück, immerhin wollte ich die Nerven meines Vaters nicht zu sehr strapazieren. Auf seine weiteren Ausführungen hob ich nur eine Augenbraue. Hatte ich das richtig verstanden? Er konnte nicht reiten, aber Tiere töten war sein Hobby? Aich meine Mutter wirkte sehr verwirrt von dieser Vorstellung lächelte aber zaghaft. "Klingt nach einer... außergewöhnlichen Tradition. Vielleicht magst du uns trotzdem mal auf einen Ausritt begleiten, das machen wir jedes Wochenende. Gabe hilft dir sicher gern dabei, nicht war Schätzchen?" Das war ein indirekter Befehl weshalb ich wiederwillig nickte. "Sicher.. warum nicht."

„Mh spätestens nach der Hochzeit wollen meine Eltern sicherlich, dass wir zurück in unser Territorium kommen. Die paar Wochen kann ich auch einfach so herumirren“, brummte ich ruhig zurück und wirkte über den Vorschlag seiner Mutter offensichtlich nicht zu begeistert. Ich sollte mich wie ein Mädchen auf ein Pferd setzen? Einfach so? Mh immerhin könnte ich mir dabei die Umgebung ansehen, weshalb ich schließlich leicht mit den Schultern zuckte. „Meinetwegen. Mir muss aber vorher irgendwer erklären, wie ich auf so einem Vieh sitzen soll. Ich hab keine Lust zu fallen.“

Ich sah sehr unbegeistert aus von der Vorstellung mit ihm alleine im Schloss der Feinde zu sein. Es war ja wohl offensichtlich, hier war es einfach schöner und sicherer. "Darüber reden wir nochmal." Murmelte ich nur und trank einen Schluck Wein aus meinem Glas. Bei uns gab es zum Abendessen immer Wein, vorausgesetzt man war zu jung dafür. "Vertrau mir, wenn du es als Vieh bezeichnet wird es definitiv abwerfen." Murmelte ich so leise, dass nur er es hören konnte. "Naja wenn ihr dann fertig seid könnt ihr ja vielleicht noch ein bisschen in den Garten gehen, der Sonnenuntergang ist gerade sehr schö...." setzte meine Mutter an bevor sie ihren Fehler bemerkte und meine Schwester bösartig begann zu lachen. "Oh ja, komm sehen wir uns den Sonnenuntergang an." Gab ich ironisch von mir und mein Vater antwortete mahnend: "Gabriel, nicht in diesem Ton." Ich murmelte nur ein Tschuldigung und ging dann, wieder mit der Erwartung Dabi würde mir folgen.

„Werden wir nicht. Ich hab mich hierher bewegen lassen und ich möchte meinem zukünftigen doch unbedingt das Gebiet zeigen, über das wir irgendwann regieren sollen“, murmelte ich giftig zurück und schüttelte nur leicht den Kopf. Ich sollte mir mit dem nen Sonnenuntergang ansehen gehen? Meine erste Reaktion war tatsächlich die selbe wie die von Gabriel. Vergaßen die das etwa immer wieder? Das war ja herrlich. Ich begann sofort leise aufzulachen und erhob mich anschließend schwungvoll vom Tisch, um Gabriel zu folgen. Selbst wenn er jetzt nicht in den Garten gehen wollte, würde ich mich hier ohne ihn nicht zurechtfinden. „Sogar deine eigene Familie vergisst das? Autsch…“

Oh über das Thema würden wir definitiv noch reden, wir würden nämlich nicht nur über sein Land regieren. Och war doch nicht irgendeine beliebige Prinzessin die einheiratete. Ich hatte ein eigenes Land zu regieren. Auf seine Worte schnaubte ich nur leise und ließ ihn zu mir aufschließen. "Sie vergessen es, weil es ihnen fast garnicht auffällt. Sie kennen mich nämlich gut genug, im Gegensatz zu dir, der denkt ich sei unfähig und nutzlos, nur weil ich nicht durch meine Augen sehe. Versuch es bloß nicht zu leugnen, ich kann förmlich hören was du denkst, mich anzulügen ist quasi unmöglich und jetzt komm und sie dir den dämlichen Sonnenuntergang an." Brummte ich nur. Man merkte, dass ich gereizt war, da ich sonst deutlich ruhiger war. Wir bogen nach recht hinaus in den Garten ab und ich führte uns einen kleinen Steinpfad neben einem Tümpel entlang. Ich mochte es hier, das Gras unter meinen füßen war eine angenehme Abwechslung, außerdem konnte ich den Sonnenuntergang auch genießen, da ich die untergehende Sonne immer besonders warm auf meiner Haut spürte. Meine Mutter wollte, dass wir was romantisches Unternahmen...da hatte sie es.

Seine schnippischen Worte überraschten mich ehrlich ein wenig. Natürlich nicht weil er sich gereizt anhörte, sondern das was er sagte, klang interessant. „Hörst du das an meiner Stimme oder wie willst du das anstellen?“, wie genau er sich hier eigentlich zurechtfand, war mir auch ein Rätsel. Er war noch nirgendwo gegen gelaufen. Ich hatte das zu Anfang einfach auf seine Erfahrung geschoben, aber er konnte Gegenstände richtig umrunden. Sowas konnte man sich doch nicht einfach antrainieren. Ich ließ meinen Blick etwas über den Tümpel schweifen. Hier gefiel es mir noch ein bisschen besser als in dem Innenhof.

War das wirkliches Interesse oder nur um dem aus dem Weg zugehen? Selbst wenn, er konnte mich trotzdem nicht belügen. "Deine Stimme spielt definitiv mit rein, aber hauptsächlich höre ich es an deinem herzschlag, wer lügt hat einige sekunden einen schnelleren Herzschlag und so ist es auch mit Emotionen und anderen sachen. " erklärte ich das grob. Ich musste ihm ja nicht unter die nase reiben, dass ich über das erdbändigen mit meinen füßen sah und jede Bewegung eines körpers mitbekam. Körpersprache war quasi der Schlüssel zu den Gedanken anderer. Unser Garten war wirklich schon und ich hoffte stark, dass sie sowas bei sich am Palast auch hatten, wenn ich schon dahin gehen musste. Ich steuerte auf eine kleine Bank zu und setzte mich dann auf diese.

Ich legte nachdenklich eine Hand auf meine Brust, um meinen eigenen Herzschlag zu spüren. Und das wollte er auf so eine Distanz hören? „Also stimmt dieses Gerücht, dass sich all deine anderen Sinne verbessern, wenn einer wegfällt?“, fragte ich etwas ungläubig. Mir war es in den meisten Situationen egal ob jemand log oder nicht. Wenn es eine wichtige Information war und ich denjenigen drohte einzuäschern, wenn er mich verarschte, bekam ich meistens die Wahrheit. Das zu überprüfen war nicht mein Job. Ich ließ mich zu dem Blonden auf die Bank fallen und musterte den schönen Himmel ruhig. Jeder feuerbändiger fühlte sich stark mit der Sonne verbunden. Es war natürlich, das mit dieser Anblick gefiel.!

Ich gab ein zustimmendes brummen von mir und genoss das Gras unter meinen Füßen sowie die sonne auf meiner Haut. Vermutlich war es wohl so, aber ich spürte seinen Herzschlag ja sowieso über den Boden. "Wie ist es bei euch so? Habt ihr auch einen Garten?" Hakte ich nach und war überrascht, dass wir tatsächlich ein vernünftiges Gespräch, vielleicht lag es aber auch daran, dass er gerade entspannt war,vermutlich wegen des Sonnenuntergangs oder so.

Dann war sein Gehör wirklich beeindruckend und das machte ihn gefährlich… oder nützlich je nachdem. Vielleicht war er ja gar nicht so ein schwacher Verbündeter, wie ich zuerst geglaubt hatte. Mir war zuhause bereits eingebläut worden, dass wir uns ebenbürtig sein würden. Aber er wirkte eben einfach nicht so, als könnte er es mit mir aufnehmen. Auf seine Frage hin nickte ich leicht. Offensichtlich in Gedanken versunken, bis mir auffiel, dass er das ja schlecht sehen könnte. „Ja wir haben auch einen Garten. Hinter dem Palast, der geht direkt in den Wald über. Unser Innenhof ist nicht so schön wie eurer. Der is einfach aus Stein“, murmelte ich einfach vor mich hin.

Ich schnaubte amüsiert, als er recht spät antwortete. "Ich hab das Nicken mitbekommen, aber nett dass du es ausgeführt hast." Antwortete ich sogar leicht belustigt, er hatte wenigstens auch eine angenehme Seite, heiraten wollte ich ihn trotzdem nicht. Ein Wald klang tatsächlich interessant, ich würde Vater überreden meinen Hengst mitnehmen zu dürfen um dort nicht so allein zu sein, dann könnte ich einfach ab und zu ausreiten. Die Sonne begann langsam zu cerschwinden und es wurde kalt, weshalb ich mich erhob. Dass es dunkel wurde störte mich ja offensichtlich nicht, aber ich wollte mich nicht erkälteten, außerdem fand ich dass wir genug zeit zusammen verbracht hatten. "Lass uns reingehen. Ich kann dich hier ja nicht sitzen lassen sonst verläufst du dich noch." Neckte ich ihn.

Ich sah etwas ungläubig zu ihm herüber, als er meinte, dass er mein Nicken mitbekommen hatte. Wie wollte er das denn gehört haben? Meine Klamotten hatten nicht geraschelt oder so. Irgendwas verheimlichte der mir. Natürlich tat ich so, als würde mich die ganze Welt um mich herum nicht interessieren. Aber ich war nicht oblivious meiner Umgebung gegenüber. Als die Sonne nun verschwunden war, nahm sie meine Friedfertigkeit gleich mit, sodass mich sein kleines Necken augenblicklich provozierte. „Hör auf so zu tun, als wäre ich hilflos“, keifte ich schlecht gelaunt und erhob mich von der Bank. „Wo ist das Zimmer deiner Schwester?“, ich hatte ihm schon erzählt, was mein ursprünglicher Plan gewesen war. Daran hatte sich nichts verändert.

So viel dazu, ich nahm das mit dem angenehm wieder zurück. Der Kerl war ein Arsch und das ließ mich genervt Schnauben. "Dann reiß dich zusammen und wirk nicht so hilflos." Feuerte ich sofort zurück und lief etwas schneller. Das Zimmer meiner Schwester? Wow war das billig, aber was ging es mich an? Vielleicht würde mein Vater die Verlobung sogar auflösen, wenn er davon mitbekam, oder Giselle könnte meinen Platz bekommen. "Find es selbst, das ist nicht mein Business und ich werde dich sicher nicht dabei unterstützen meine große Schwester zu vögeln." Schnaubte ich bissig und ließ mir die Tür zum Schloss wieder öffnen, an jeder standen nämlich bedienstete die die türen öffneten.

Hatte diese halbe Portion grade gesagt, dass ich hilflos wirkte? Natürlich züngelten sofort die Flammen wieder um meine vernarbten Arme und ich konnte sehen, wie einer der Bediensteten an der Tür zusammenzuckte und nach seiner Waffe tastete, um den Prinzen zu verteidigen. Den könnte ich natürlich problemlos wegfegen. Aber ich war eigentlich hier um den Krieg zu beenden.. nicht zu verschlimmern. Ich ließ die Flammen knurrend wieder verschwinden und folgte dem Blonden also einfach wieder nach drinnen. „Ich dachte es würde dich nicht interessieren, was ich mit der anstelle. Warum darf sie als nichtbändigerin eigentlich mit am Tisch sitzen? Sie ist eine Enttäuschung für euer gesamtes Königreich“, sprach ich meine Verwunderung von vorhin gleich noch mit aus. Ich hatte meinen eigenen Bruder in Flammen aufgehen lassen, weil dieser bis zu seinem zehnten Lebensjahr keinerlei Talent zum Feuerbändigen hervorgebracht hatte. Das war ein gewöhnliches Ritual bei uns.