Ich zog den Kopf etwas ein, als er mir diesen tätschelte und schüttelte mich dann, bevor ich wieder meinen recht selbstbewussten Blick drauf hatte. Wenn ich tatsächlich was nützliches von meiner Mutter gelernt hatte dann Arroganz und selbstbewusstsein. Niemand stand auf schüchterne stripper. "Ich kenn die Regeln ja nichtmal." schnaubte ich nur als er scheinbar kurz klar war und mir irgendwas von Regeln erklärte. War er so ein weirdo der mich dann dazu Zwang ihn Daddy zu nennen und seine Regeln mit Absicht zu brechen damit er mir den Arsch versohlen könnte? Huh so abgeneigt wäre ich nicht würde man mich dafür bezahlen aber er schien nicht wie so jemand. Ich verzog unzufrieden das Gesicht. Ich erzählte nie was über mich? Wozu auch, ich hatte keine Freunde und wenn sollte ich mich ausziehen und nicht reden. "Ich trenne berufliches und privates gern. Wie mein Name lautet muss also für dich reichen." meinte ich nur schulterzuckend.

Ich schnaubte nur etwas und hob eine Hand, um dann mit meinen Fingern abzuzählen. „Erstens, mach mich nicht aggressiv. Zweitens, wenn ich einschlafe, Weck mich nicht. Drittens, wenn Andrew dir versucht ein Zeichen zu geben, geh mir aus dem Weg. Viertens, wenn hier Streit ausbricht, Versuch dich nicht dazwischen zu stellen. Hier passt niemand auf, nur weil du nicht zur Familie gehörst. Fünftens, fass mich nicht an, wenn ich keine Anstalten mache dich anzufassen“, listete ich einfach die simpelsten der Regeln auf. Die anderen hatten entweder mit Sport oder mit spezifischen Themen zu tun, die ihn nichts angingen. Das sollte also erstmal reichen. „Angel ist kein Name. Das ist ein.. Titel?“, ich schnaubte unzufrieden und schüttelte etwas den Kopf. „Das hier ist sicher nichts Arbeitliches. Sieh es einfach als ein privates Treffen, für das du ein bisschen Taschengeld bekommst .“

Ich plusterte nur die Wangen auf, als er anfing so viele Regeln zu nennen. Vielleicht sollte ich doch wieder gehen, das konnte ich mir nicht alles merken. Anfassen würde ich ihn sowieso nicht also war das egal. Trotzdem, wie kamen bitte seine Mitbewohner mit so vielen Regeln klar? Wirkte dann doch irgendwie wie ein Daddy Typ.... Nur ohne den Daddy kram. Also eher Zuhälter. Okay falsche Richtung. Ich blinzelte kurz um den Gedankengang loszuwerden. "Angel ist mein Name, naja zumindestens nennt mich jeder so, also ist es quasi mein Name." erklärte ich und das war ja auch die Wahrheit. Meine Mutter war theoretisch die einzige die mich Kenji nannte, immerhin sprach sie eh nur japanisch mit mir und da bot sich das an, aber ich sah meine Mutter halt nie. Sie wollte mich nicht sehen und ich wollte sie nicht sehen. Über seine Worte hin schnaubte ich nur. Ich wollte trotzdem nichts über mich erzählen. Es gab auch irgendwie nichts. "Ich wüsste nicht, was ich spannendes über mich erzählen sollte."

Ich sah seinen Blick natürlich und schnaubte nur leise. „Die sind zu deiner eigenen Sicherheit, Engelchen. Ich sag das nicht nur um dich zu nerven“, erinnerte ich ihn dann leise und wollte ihn grade etwas unsanfter dazu bringen mir von sich zu erzählen, als ich hörte wie unten die Tür aufging. „Mh das war knapp“, ich stemmte mich ruhig von dem Bett. „Setz dich schonmal unten an den Tisch. Wenn dir einer meiner Brüder oder Cousins zu nah kommt, sag ihnen, dass du im Moment zu mir gehörst. Dann lassen die die Finger von dir“, ich öffnete die Tür für den Kleineren und lehnte mich etwas an den Türrahmen. Ich musste vor dem Essen immer eine Tablette einwerfen. Ganz egal wie viele ich schon gehabt hatte. Wenn mein Magen nicht nüchtern war, verloren die anderen nämlich sehr schnell an Wirkung.

Zu meiner eigenen Sicherheit? Es ging ums Prinzip, ich war kein großer Fan und Verfechter von Regeln. Als er mir nur sagte, dass ich mich unten schonmal hinsetzen sollte stand ich nur auf und zog das Tshirt zurecht. Naja war vermutlich eh offensichtlich sein Name stand auf meinem Rücken. Ich könnte jetzt natürlich auch ganz schnell verschwinden aber dann würde ich nicht die Chance auf 300 Dollar und eine warme Mahlzeit haben. Ich setzte mich nur etwas unwohl mit der Situation auf einen Stuhl und sah mich um. Ich wurde sonst nie dazu eingeladen noch zum Essen zu bleiben oder so. Wenn die Leute nett waren durfte ich mir schnell was nehmen und dann gehen.

Ich sah leicht belustigt dabei zu, wie er mein Trikot zurechtzog und lehnte mich etwas hinter ihm in den Türrahmen, um ihm kurz hinterher zu sehen. Mh es fühlte sich beinahe so an, als sah ich ihn gern in meinem Trikot. Aber ich konnte das Gefühl nicht wirklich einordnen. Ich war einfach ein Fan davon Dinge und Personen zu besitzen. Vermutlich passte das dazu. Aber ich spürte wegen der Drogen nicht all zu viel. Ich verzog mich also kurz ins Bad und kam mit zwei Pillen in der Hand zu den anderen an den Esstisch, wo ich mich neben meinen Gast auf einen Stuhl sinken ließ. Andrew schien nicht wirklich zufrieden damit zu sein, dass ich so angetan von dem Kleinen zu sein schien und warf mir einen ernsten, warnenden Blick zu, welchen ich genauso erwiderte. Er begann nun einfach das Essen auf dem Tisch an die entsprechenden Leute zu verteilen. Für mich hatte er meine lieblings Nudeln und für Angel gebratenen Reis mit Gemüse mitgebracht. „Da kann man nicht viel falsch machen“, kommentierte er seine Entscheidung knapp in Angels Richtung.

Ich besah mir die anderen am Tisch ganz genau und besonders Andrews Blick entging mir nicht aber ich sagte dazu nichts. Das war eine Sache zwischen seinem Bruder und ihm. Ich lächelte ihn nur kurz nett an und murmelte ein 'Danke'. Fettiges Essen durfte ich eigentlich nicht zu mir nehmen, ich musste ja gut aussehen und so, weshalb ich nur zögerlich immer mal kleine happen nahm. Ich hatte auch sonst nicht viel Geld für krasses essen, ich würde mir wohl den Magen verderben wenn ich jetzt gleich einen Berg essen in mich stopfen würde.

Ich lehnte mich einfach etwas zurück, als die anderen begannen zu essen und schluckte stattdessen die erste der beiden Pillen. Ich wartete fünf Minuten, bis man sehr deutlich sehen konnte, wie mein Blick vernebelte. Andrew und Kevin hatten schon am meisten darunter gelitten, dass ich beim Essen vergaß meine Tabletten zu nehmen. Ich riss mich also hauptsächlich für die Beiden zusammen. Weil ich aber noch nicht am Essen war, fiel mir auf wie wenig meine Begleitung zu essen schien. Riss er sich nur zusammen und wollte seine Eleganz bewahren? Er saß hier wortwörtlich in meinem Trikot und einer Jogginghose. „Du musst dich nicht zurückhalten. Iss einfach“, mit den Worten begann ich auch endlich zu essen und schob mir eine Gabel Nudeln in den Mund.

Ich warf einen kritischen Blick auf meinen Nebenmann und schnaubte leise. "Ich halte mich für niemanden zurück, ich hab einfach keinen großen Hunger." gab ich recht bissig zurück. Ich mochte es nicht vor anderen so bloß gestellt zu werden. Nur weil ich nicht so krass reich war musste er mich nicht wie einen Hund behandeln. Ich sah nur wie einer der Typen am Tisch sich ein grinsen verkniff und aß einfach weiter, langsam mein Essen. Wenn ich langsam machte schaffte ich vielleicht auch ein bisschen was, dann müsste ich morgen zum Mittag nichts essen und könnte von dem gesparten Geld endlich mal meinen Strom bezahlen der mir abgestellt worden war. Ohne Strom war echt blöd. Ohne Heizung und warmes Wasser ging ja noch aber kein Strom war wirklich echt unangenehm.

Mich über seinen bissigen Ton aufregen, konnte ich grade so oder so nicht. Also zuckte ich nur kurz mit den Schultern. „Wie du meinst“, ich klang nicht als würde ich ihm glauben. Er hatte grade zwei Stunden lang Sport gemacht, natürlich müsste er eigentlich hungrig sein. Das ergab keinen Sinn. Ich beugte mich etwas zu meinem Gast herüber und sah ihm mit recht wenig Emotionen im Gesicht, direkt in die Augen. „Fünfhundert wenn du über Nacht bleibst“, ich setzte ein kurzes grinsen auf. Es sah vermutlich sehr unnatürlich aus, aber das untermalte immerhin ganz gut meinen Punkt, weil ich das offensichtlich sehr ernst meinte. Heute Nacht wäre ich sober. Dann könnte ich ihn mit nach draußen, auf das Umkleidegebäude der Foxes klettern. Das war nachts mein Lieblingsort. Vielleicht wäre er dann ja auch etwas gesprächiger.

Ich wich ein wenig mit dem Kopf nach hinten und hob skeptisch eine Augenbraue. "Ich schlafe nicht mit dir...." fiel ich direkt mit der Tür ins Haus. Naja was sollte ich bitte auch sonst denken. Das war es warum ich bei anderen Leuten über Nacht bleiben sollte. Warum sollte ich auch denken, dass er was anderes vorhatte. Schweigend aß ich weiter meine Nudeln bevor ich einen Schluck trank. Ob er mir prinzipiell 500 zahlen würde oder 300 und nochmal 500 drauf? Selbst wenn ich würde auch nicht für 500 drauf mit ihm schlafen. Da hatte ich einfach starke Prinzipien.

Ich blinzelte nur ein paar mal, bei seiner sehr direkten Warnung. „Ich will nicht mit dir schlafen. Ich kann nicht geil werden, solang ich auf den Drogen bin“, ich hörte am Ende des Tisches leise jemanden lachen, woraufhin meine Gabel quer durch den Raum flog und in einer Wand stecken blieb. „Halt’s Maul, Kevin“, lächelte ich dann gespielt liebevoll. „Also bleibst du für fünfhundert?“, ich legte etwas den Kopf schief und sah den kleineren jetzt sehr viel ruhiger an als zuvor. Fast Ein wenig zu ruhig.

Sollte ich ihm das jetzt glauben können oder was. Naja es machte irgendwie schon Sinn aber trotzdem. Ich sah nun doch wieder skeptisch von meinem Essen hoch. "500? Insgesamt oder zusätzlich?" fragte ich nun doch vorsichtig. Ja das war sehr unhöflich und wirkte geizig aber Geld haben und nicht haben machte für Leute wie mich einen großen Unterschied. Eigentlich war ich echt müde von heute. Das war eben ein Sport welcher total underrated war, aber wenn ich dafür Geld bekam dann ging das schon. Dass er Gabeln nach seinen Freunden warf verwunderte mich irgendwie schon garnicht mehr.

Ich hob nur kurz eine Augenbraue. War seine Gesellschaft so viel wert, er sehr geizig oder knapp was das Geld anging? Ich entschied mich einfach, dass es mir egal war. Andrew und ich hatten ein Vermögen geerbt und verdienten jährlich mit unseren Exy-Spielen und der daraus entstehenden Presse, beinahe so viel wie ein mehr oder weniger erfolgreicher Fußballstar. Es mangelte mir also nicht an Geld. „Zusätzlich, wenn du dann überzeugter bist, mir Gesellschaft zu leisten“, ich hörte das warnende räuspern meines Bruders, der mich daran erinnerte, dass man sich mit mir nachts kein Zimmer teilen konnte. Ich beruhigte ihn mit einem vielsagenden Blick aus dem Fenster und einem kurzen grinsen. Wir brauchten keine Worte um uns zu verständigen und er wusste jetzt schon, dass ich heute Nacht sober und nicht zuhause sein würde. Aber hoffentlich in Begleitung.

Ich sah ihn nur einfach sehr skeptisch an. Der Kerl war doch ehrlich verrückt, reich, oder ich war einfach so toll, dass er so viel Geld für meine Anwesenheit zahlte. "Ich...." ich sah mich kurz verwirrt um bevor ich zögerlich nickte. "Also uhm ok?" meinte ich nur und trank dann einfach schnell ein Schluck Wasser. Well okay dann würde ich ihm wohl heute Nacht Gesellschaft leisten. Von dem ganzen Geld könnte ich mir gleich auch neue Klamotten kaufen was mich kurz minimal lächeln ließ. Immer neue und gute Klamotten waren wichtig fürs Geschäft und auch der Grund warum ich mir kaum essen kaufen konnte. Ich lebte von Energie Drinks und Chips... Die meiste Zeit zumindestens. Als ich noch nicht mal die Hälfte von meinem Essen gegessen hatte lehnte ich mich zurück und legte mein Besteck weg.