Ich starrte einfach nur heulend auf den Boden und versuchte mich nicht zu bewegen in der Hoffnung so würde der Schmerz erträglicher werden, bevor ich von Aaron hochgehoben wurde. Wenn er mich rausschmeißen würde hätte ich nichts und das nicht nur im materiellen Sinne. Er war quasi mein einziger Freund und ich wollte nicht, dass er mich fort schickte. Als er meinen Kopf an seine Schulter drückte heulte ich diese einfach nur voll und ließ die äußerst schmerzhafte Behandlung über mich ergehen.

Als ich fertig war, zwang ich ihn dazu sich aufzusetzen, damit ich mir meine Arbeit ansehen konnte. Mh das würde eine schöne Narbe werden. Mh dabei hatte ich heute noch versprochen zu warten. Ich sah wie stark er weinte und nahm sein Gesicht in eine meiner Hände, um die Tränen langsam mit meinem Daumen weg zu streichen. Erst dabei fiel mir auf, dass meine Hände leicht zitterten. Dabei war ich nicht mal kurz davor wieder auszurasten. Natürlich war ich wütend. Sehr sogar. Aber das Zittern kam von irgendwas anderem. Ich fing doch jetzt nicht an mir Sorgen um ihn zu machen… Ich schnaubte genervt von mir selbst und strich ihm die, noch immer feuchten, Haare aus der Stirn. „Hör auf zu weinen. Das ist nicht die Art auf die ich dich gern weinen sehe… und das macht mich wütend.“

Ich sah vorsichtig hoch, als er fertig war und schniefte ein wenig bevor ich mir mit dem anderen Arm über die Augen wischte. "Tut mir leid." Nuschelte ich daeauf nur, bezog mich damit aber tatsächlich nur auf das weinen. "Ich hab nur Angst,dass du Schluss machst und mich raus wirfst." Erklärte ich ehrlich und sah schniefend in meinen Schoß. Die Wunde tat dolle weh und ich hatte so sehr geweint, dass ich ebenfalls am ganzen Körper zitterte. Sympathien wprde ich für Andrew wohl nie mehr aufbringen können.

Ich verdrehte nur leicht die Augen, als er sich jetzt wirklich dafür entschuldigte zu weinen und legte eine Hand an seinen Hinterkopf, um ihn - jetzt sehr viel sanfter - wieder an meine Schulter zu drücken. „Schlussmachen, meinen Bruder gewinnen lassen und dich verlieren? Das wäre ein dreifacher Nachteil für mich“, murmelte ich leise und verfluchte mich selbst dafür, dass meine Hände noch immer ein kleines bisschen zitterten, sich aber beruhigten, als ich mir sicher sein konnte, dass Angel nichts von meinem Bruder wollte und bei mir bleiben würde. Ich hatte mich seit zwölf Jahren von niemandem mehr abhängig gemacht. Ich wollte das nicht wieder aufgreifen. Ich schon diesen anstrengenden Gedanken beiseite und gab ihm einen Kuss auf den Haaransatz. „Ein bisschen von allem an dir“, erinnerte ich ihn leise nochmal, warum ich ihn nicht rauswerfen würde und zog jetzt den Verband heran, um seine Schulter darin einzupacken.

Ich lehnte meinen Kopf nur erleichtert an seine Schulter und versuchte mich wieder zu beruhigen. Es war alles in Ordnung, er machte nicht Schluss, er warf mich nicht raus und er war offenbar nicht mehr so dolle sauer auf mich. Ich seufzte leise und lächelte über seine Worte wieder. "Also um ehrlich zu sein hab ich gelogen." Gab ich zu ubd sah schmunzelnd in meinen Schoß. "Ich liebe alles an dir, nicht nur ein bisschen. " erklärte ich nur und grinste leicht. "So schnell wirst du mich nicht mehr los."

Angel schien sich langsam wieder zu beruhigen, weshalb meine Hände auch endlich damit aufhörten zu zittern, als hätte ich einen Anfall. Ich machte den Verband noch fertig und sah dann etwas verwundert wegen seiner Worte auf ihn herab. Ich hatte noch keine Tablette eingeworfen. Warum ergaben seine Worte dann so wenig Sinn? Mh oder sollte das bedeuten…? Ich konnte nicht anders als leicht zu grinsen. „Du liebst mich? So richtig?“, hakte ich nach, um meine Theorie zu prüfen

"Pff ja." Schnaubte ich und sah ihn herausfordernd an aber nur als kleinen Scherz. "Wieso, hast du ein Problem damit. Du kannst mich nicht aufhalten. Ich liebe dich so viel wie ich will." Grinste ich stolz als wäre ich vor 2 Minuten nicht abgestochen worden.

Ich sah etwas an ihm herab auf seine bandagierte Schulter. Ich konnte ich scheinbar wirklich nicht davon abhalten Mh? „Ich hab dich grade abgestochen.. und du sagst das trotzdem einfach so?“, hakte ich etwas verwirrt nach. So sollten normale Menschen nicht drauf sein. Vermutlich sollte ich mich nicht wundern. Wenn ich ihn mir als meinen Partner ausgesucht hatte, war er definitiv kein normaler Mensch.

Ich runzelte verwirrt die Schulter. "Ja natürlich? Es war doch voll berechtigt. Ich würde dich auch abstechen, würdest du dich an wen anderes ranmachen." Schnaubte ich schulterzuckend. Es war ja egal ob es ein Missverständnis war oder nicht. Ich hatte auf dem Schoß seines Bruders gesessen. War doch irgendwie logisch oder nicht?
Mit dem Thema abgeschlossen sah ich auf meine verbundene Schulter und lächelte ihn dann an. "Dafür will ich mich aber bei einer Fahrschule anmelden dürfen." Forderte ich grinsend.

Er sah das also genauso wie ich. Ich drängte die Erinnerung daran, wie er auf dem Schoß meines Bruder gesessen und den geküsst hatte lieber und konzentrierte mich darauf, dass er ihn danach geschlagen und brav meine Wut einkassiert hatte. Als er die Fahrschule ansprach, begann ich nur leicht zu grinsen. „Mh schon längst geschehen. Deine erste Stunde ist in ner Woche… ich hatte sehr viel Zeit, als ich nicht mit in die umkleide gedurft hab.“

Ich sah ihn kurz verblüfft an bevor ich begann zu strahlen und ihn küsste. Wieso war er gleich so toll? Es gab nichts an ihm, was nicht toll war. "Ich werd mir ganz viel mühe geben versprochen. " grinste ich und rutschte dann wieder von der Theke. Eine Aufregende Vorstellung für eine Prüfung zu lernen, ich würde auf jeden Fall mein bestes geben.

Und schon war Angel wieder glücklich. Ich grinste leicht darüber, wie leicht es ging ihn auf ein anderes Thema zu bringen und erwiderte seinen Kuss sofort, ehe ich ihn aber von der Kücheninsel entkommen ließ. „Das passt schon. Ich bezahl dir auch die Versuche danach noch, solltest du die Prüfung verhauen“, beruhigte ich ihn und tätschelte ihm fast sanft den Kopf. Meinen Bruder wollte ich noch immer erdrosseln.

Ich schnaubte empört und verschränkt die Arme vor der Brust. "Entschuldigung? Ich werde so viel lernen, ich schaff das beim ersten Versuch. Ich hab noch nie für was gelernt." Strahlte ich nur und legte den Kopf leicht schief. "Gehen wir schlafen? Ich bin voll müde." Murrte ich nun doch, da mich plötzlich die Erschöpfung überkam.