Selbst wenn mir die Veränderung in seinem Geruch auffiel - was sie tat, weil ich viel zu versessen in diesen Jungen war - hatte sein Gesicht tausend Bände gesprochen. Mh.. sollte ich ihm das jetzt unter die Nase reiben? Ihm lief ja praktisch der Speichel aus dem Mund, wenn er mich so von der Seite beobachtete und hoffte, dass ich das nicht mitbekam. "Ich weiß. Ich habs gesehen", erinnerte ich ihn ruhig, dass ich die letzten Wochen die ganze Zeit in der Nähe gewesen war. Wenn man einen Vampir nicht entdecken sollte, würde man das auch nicht. Ansonsten wäre meine Rasse wohl längst ausgestorben. Ich drückte eine der Stellen nach und nach ein wenig fester, weil ich eine Verspannung entdeckt hatte. "Aber den knöpf ich mir vor. Das ist mein Job."
Ich schnaubte nur leise. Natürlich hatte der mich beobachtet aber nicht auf sich aufmerksam gemacht. Eine Frechheit....und ich hatte gedacht, ich hatte etwas falsch gemacht. Als er etwas fester auf eine Verspannung drückte knurrte ich kurz leise, bevor es in einem schmerzhaften Stöhnen endete. "Fuck, diese Beine machen mich noch fertig!" Fauchte ich genervt. Ich hatte schon immer mit Krämpfen in den Beinen zu kämpfen gehabt vom Springen, das war einfach ätzend.
Ich schmunzelte über sein Schnauben nur leicht, weil ich ganz genau wusste was grade durch seinen Kopf ging. Natürlich hatte er recht. Er durfte deswegen auch definitiv wütend auf mich sein. aber jetzt gab ich mir ja immerhin Mühe das wieder auszubügeln und ich hatte die Chance gehabt ihm zu erklären warum ich auf Distanz geblieben war. Zumindest teilweise. Dass er seitdem vollständig mein Gehirn für sich in Anspruch genommen hatte und ich kaum über etwas anderes nachdenken konnte als ihn hatte ich bei meiner Erklärung wegen meiner eigenen Selbstachtung ein wenig außen vor gelassen. Sein Stöhnen zwang mich dazu kurz inne zu halten. Woher.. war das denn gekommen? Ich versuchte die Gänsehaut zu ignorieren, die sich in windeseile auf meinem ganzen Körper ausbreitete und nickte nur etwas zustimmend, weil ich mir nicht sicher war, ob meine Stimme normal geklungen hätte, wenn ich geantwortet hätte.
Als er inne hielt, nutzte ich meine Chance und setzte mich auf, sodass ich mein Bein wieder von seinem Schoß ziehen konnte. "Danke, fühlt sich schon viel besser an." Murmelte ich nur, mit leicht rötlichen Wangen und einer mini mini mini Erregung, weshalb ich mir auch schnell wenigstens eine Hose anzog. "Ich muss mir noch überlegen, ob ich ins Studentenwohnheim ziehen will, oder in eine Wohnung außerhalb. " wechselte ich das Thema schnell und setzte mich vernünftig neben ihn. Wir müssten immernoch reden, ich war zu verunsichert dass wir noch nicht darüber geredet hatten. Er war tausende Jahre älter als ich, was sollte er von einem 18 jährigen wollen?
Ich hob etwas überrascht den Kopf, als er mir sein Bein wieder entzog und schmunzelte kurz. Ich hatte wohl eine garnicht so schlechte Arbeit erledigt. Als er sich wieder neben mich setzte, ließ ich mich nach hinten auf den Rücken sinken und verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf. Wenn wir schon hier waren... Das schlimmste was passieren könnte war, dass er mich rauswarf.. ich hatte grade erst gegessen. Ich könnte ihm also etwas Privatsphäre gönnen, falls er das brauchte. Ich räusperte mich etwas. "Du könntest.. wir könnten auch zusammen in eine Wohnung ziehen. Dann müsste ich nicht immer über den Balkon rein", schlug ich ruhig vor und beobachtete seine Reaktion darauf ganz genau.
Ein leichtes Schmunzeln huschte über mein Gesicht, bevor ich mich um ein neutrales Gesicht bemühte. "Können wir, ja. Das würde sicher einiges erleichtern. " meinte ich nur. Er könnte jeden Tag für mich kochen und wir könnten kusch....entspannen. Wir müssten das nur ein wenig vor den anderen verheimlichen, nicht dass die anfingen würden zu lästern oder Gerüchte zu verbreiten. Ich verwandelte mich einfach wieder in den großen schwarzen Panther, bevor ich es mir auf seinem Oberkörper bequem macht und den Schwanz über meine Nase legte. Ich musste mal runter kommen, ich war noch mega wuschig von gerade.
Diese Reaktion war sehr viel positiver als ich zunächst erwartet hätte. Ich begann ein wenig zu lächeln und nickte schnell zustimmend. Bevor ich mich aufsetzen konnte, hatte er es sich schon quer über mir bequem gemacht. Sein Fell kitzelte ein wenig auf meiner Haut wenn er ein und ausatmete. Aber an sich war es eigentlich ziemlich bequem so. Er funktionierte fast wie so eine angeschwerte Decke, die den Herzschlag beruhigen sollte. Nur dass mein Herz nicht so wirklich schlug. Aber darum ging es ja auch garnicht. "Wir.... also wenn wir zusammenziehen", setzte ich nach einigen Sekunden Stille leise an, schloss meinen Mund aber noch einmal um mir die Worte erst ordentlich zurechtzulegen. "Ich glaube du bist für mich schon viel mehr ein Mate als ein Pair. Würdest du das.. wollen?"
Kurz spannte ich mich an, als er so inne hielt. Keine Sekunde später entspannte ich mich wieder und hob leicht den Kopf. Glaubst du ehrlich ich bin so idiotisch und küsse dich einfach so? gab ich nur zurück und drückte meinen Kopf kurz in seine Halsbeuge, während ich eine Art schnurren von mir gab. Er wollte mich wirklich als seinen Mate. Ich hatte das also nicht falsch interpretiert. Nach ein paar Sekunden beschloss ich mich zurück zu verwandeln, die Arme links und rechts neben ihm gestützt, sah ich auf ihn herab und blickte aufmerksam in die eisblauen Augen.
Ich hatte mit einigem gerechnet. Ganz voran, dass er mich einfach aus seinem Bett oder noch besser aus seiner Wohnung warf. Allerdings nicht damit, dass er mir einfach eine Frage zurückstellte. Ich stieß ein etwas abgehacktes Lachen aus, weil ich tätsächlich viel zu viel über diesen Kuss nachgedacht hatte und die Szene kaum aus meinem Kopf verbannt bekommen hatte. Ich hatte mir in den letzten Wochen einfach verboten Hoffnung zu haben, solang diese Daiki betraf. "Ich weiß nicht... das könnte ja ein Ausrutscher gewesen sein", ich hörte natürlich selbst wie unwahrscheinlich das klang und zeigte ihm nur leicht die spitzen Zähne, als er auf einmal über mir hing und so auf mich herabsah.
Als er mir die Zähne zeigte, grinste ich nur knapp. "Wo ist deine Selbstsicherheit nur hin?" Grinste ich frech und langsam wanderte mein Blick von seinen Augen herab zu seinen Lippen. "Nein, kein Ausrutscher. " murmelte ich nur etwas abwesend. Ich hatte einfach nur kein Plan gehabt, wie ich ihm zeigte, dass ich ihn mochte. War vielleicht ein bisschen überstürzt gewesen, aber hatte ja offenbar trotzdem irgendwie funktioniert. Ich hatte ja absolut keine Ahnung, aber trotz dem, dass ich seiner Meinung nach wenig Erfahrung hatte, hatte ich gerade eindeutig die Oberhand.
"Begraben unter einem fetten Panther ist ein ziemlich mieses Wortspiel", seufzte ich gespielt beleidigt und schob meine kühle rechte Hand in seinen Nacken, wo ich ihn recht fest packte und uns im nächsten Moment herumwarf, sodass ich seinen Kopf mehr oder weniger in meiner Hand hielt. "Dann bin ich erleichtert", schnurrte ich ruhig auf ihn herab, wieder sehr viel sicherer in meiner gewöhnlichen Position. "Nur weil du riesig bist, überlass ich es dir nicht einfach so Top zu spielen", erinnerte ich ihn entspannt und ließ mich einfach etwas gehen, indem ich meine Lippen einen Moment lang sanft auf seine drückte und ihm so die Möglichkeit gab ein bisschen nachzudenken, bevor ihm doch irgendwas missfiel.
Ich schnaubte nur empört. "Fett? Ich bin nicht fett, mein Körper ist trainiert und definitiv nicht fett!" Verteidigte ich mich nur empört und schüttelte leicht den Kopf, da wurde ich auch schon im Nacken gepackt und lag plötzlich unter ihm. "Top spielen? Hieß das den dominanten Part zu haben? Ich sollte das an ihn abtreten? Ich setzte gerade an, herum zu diskutieren, da wurde ich auch schon wieder geküsst. Ich wollte mich ihm eigentlich nicht so gern unterordnen, zumindestens nicht immer, allerdings war das Gefühl gerade viel zu super. Ich legte meine Hand vorsichtig auf seine Schulter und erwiderte den Kuss. Ob er auch dieses nervige Kribbeln im Bauch hatte?
Nightmare Academie
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25.01.2023 21:31
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