Als mein Wecker klingelte zog ich mir grummelnd die Decke über den Kopf. Ob er mir wieder Frühstück machen würde? Das wäre doch schon etwas, an das ich mich gewöhnen könnte. Irgendwie schmeckte das Essen was er machte einfach besser, als das was ich da immer zusammen warf. Wenn ich lang genug liegen blieb, vielleicht kochte er ja dann für mich.
Sugi: Als hätte Ich nicht die ganze Nacht wach gelegen, streckte ich mich nun etwas und drehte mich auf den Rücken, um meine Hände hinter meinem Kopf zu verschränken. Natürlich wusste ich worauf er spielte. Anstatt ihm das aber einfach so zu geben, hob ich leicht grinsend seine Bettdecke an, um eine meiner kalten Hände auf seinen unteren Rücken zu legen. „Ich bin käuflich weißt du? Mit dem richtigen Angebot steh ich vielleicht auf und fang sn für dich Frühstück zu machen.“
Ich ließ mich nicht von seiner kalten Hand beirren und zuckte nur kurz. Na toll, konnte der etwa Gedanken lesen? Ich behielt grummelnd die Augen geschlossen und überlegte kurz. "Ich gen dir 10 Dollar. Kann ich 5 Toasts?" Fragte ich kurz angebunden und öffnete kurz ein Auge um ihn hoffnungsvoll anzusehen. Ich hatte schon Hunger bei dem Gedanken an seine leckeren Toasts. Die waren mir tatsächlich 10 Dollar wert. Trotzdem gemein, wie er mich abzog.
Ich blinzelte ihn einige Augenblicke einfach nur an, als er mir auf einmal Geld anbot. Manchmal vergaß ich wie klein er eigentlich noch war. „Ich will dein Geld nicht, Wunderkind“, lachte ich dann einfach prustend los und schob mich aus dem Bett. „Ich lass mich auch im Nachhinein bezahlen. Aber überleg dir gefälligst was ordentliches“, gab ich ihm entspannt einen Auftrag, ehe ich in die Küche verschwand, um die selben Sandwiches wie gestern zusammen zu zaubern. Dieses Mal warf ich sogar noch ein paar gebratene Tomaten m it auf den Teller. Er ernähre sich gut. Aber sowas durfte eben auch nicht fehlen.
Skeptisch öffnete ich auch das andere Auge und sah ihm nach. Wie sollte ich ihn denn sonst bezahlen? Müde rieb ich mir die Augen und setzte mich auf. Es kam jetzt schon ein bezaubernder Duft aus meiner Küche, weshalb ich mich langsam erhob. Langsam folgte ich ihm in die Küche und umarmte den kleineren Gähnend von hinten. So konnte ich auch sehen, was er da noch so leckeres machte. Gebratene Tomaten, konnte ich den Kerl fest einstellen? Meine Arme um seine Taille gelegt, legte ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab und schloss nochmal kurz die Augen.
Ich hob etwas den Kopf als ich Daikis nackte Füße auf dem Boden watscheln hören konnte. Mh vielleicht würde ich ihm mal zeigen wie man sich beinahe lautlos fortbewegen konnte. Vielleicht würde ihm das nicht viel bringen. Aber ich würde es äußerst amüsant finden ihn dabei zu beobachten. Ich lehnte mich vorsichtig ein Stück zurück, als er mich nun von hinten umarmte und stellte sein kleines Assortement zusammen, ehe ich ihn zum Tisch lotste.
Ich lief ihm ungelenk hinterher, immernoch in meiner super Umarmung, bevor wir beim Tisch ankamen und ich mich auf einem Stuhl niederließ. "Danke..." murmelte ich nur im Halbschlaf und begann aber dafür trotzdem wieder zügig mein Essen zu schreddern. So gutes Frühstück brauchte ich wirklich jeden Tag, davon würde Ich ihn noch überzeugen. Das war wichtig für meine Gesundheit oder so, irgendwie würde ich ihn schon rumbekommen.
Ich wartete geduldig bis Daiki sich richtig hingesetzt hatte und versenkte dann einfach entspannt eine Hand in seinen dunklen Haaren. Er war ja ohnehin beschäftigt und normalerweise kam ich da tatsächlich garnicht so leicht ran, weil dieser Kerl mich um mindestens anderthalb Köpfe überragte. Unhöflich. Aber ich würde schon zurechtkommen. Ich spielte leicht mit einer seiner Haarsträhnen. „Soll ich dir noch was für die Fahrt machen? Wir sind ein bisschen unterwegs.“
Ich ließ mir sogar ohne meckern durch die Haare streicheln und aß brav mein Toast weiter. Kurz sah ich zu ihm hoch und nickte zustimmend. Für die Fahrt was zu essen klang wirklich gut. Da verhungerte ich sonst meistens immer. Außerdem spielte ich auch meistens besser wenn ich komplett satt war.
"Warum frag ich überhaupt", ich verkniff mir ein belustigtes Auflachen und schüttelte kurz den Kopf, ehe ich mich zurück an den Herd machte. Daiki für ein Auswärtsspiel fertig zu machen ging erstaunlich leicht, da der Junge es kaum erwarten konnte endlich da rüber zu gehen und denen den Arsch zu vesohlen, weshalb es keine Stunde brauchte, bis wir es uns auch schon in dem Bus bequem machten. Hier saß ich offensichtlich ganz vorn und nicht irgendwo neben Daiki, obwohl ich gern noch ein wenig mit ihm gekuschelt hätte. Ich zuckte etwas mit den Schultern und zog meine Knie zu mir auf den Sitz, um es mir gemütlich zu machen.
Ich hatte mich im Bus ganz hinten hingesetzt, einfach weil ich mich dort richtig breit machen konnte. Die anderen hätten sich sowieso nicht neben mich gesetzt und Satsuki saß ganz vorn bei Sugi, wo ihr Platz als Managerin nunmal war. Ich hatte mich ans Fenster gesetzt, meine Tasche neben mir. In der Hand hielt ich die Tüte mit den Toast von Sugi. Fast schon lächerlich wie sehr ich mich darüber freute. Trotzdem musste ich die ganze Zeit an gestern Nacht denken. Ich hatte meine Zuneigung ausdrücken wollen und er war drauf eingegangen. Nachdenklich runzelte ich die Stirn. So rein äußerlich war er irgendwie schon attraktiv. Stand ich auf ihn? Ich müsste wohl mit Momoi darüber reden. Sie war in sowas ne Expertin. Trotzdem, er wollte nach dem Spiel drüber reden. Irgendwie machte mich der Gedanke schon ein wenig nervös. Der Bus fuhr über die Autobahn, da unser Trainingsspiel diesesmal wirklich weit weg war. Ich besah mir gelangweilt die vorbei ziehende Gegend, bis ein echt schnelles Auto meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Das war sicherlich ne Menge Geld wert. Viel zu schnell wollte der schwarze Wagen auf die mittlere Spurwechseln, auf welche aber auch gerade der LKW hinter uns gewechselt war. Der LKW wich natürlich zur Seite aus und geriet dadurch ins Schleudern bis er mit voller Wucht auf die hintere linke Seite des Busses auffuhr. Der Bus geriet ebenfalls ins Schleudern und knallte gegen die Leitplanke wo er zum stehen kam. Überall hörte man noch schreie. Ein paar Fenster waren kaputt gegangen sonst waren alle unverletzt. Der LKW war nur in die hintere Seite hinein gefahren, wo niemand gesessen hatte, außer ein einziger Schüler. Mein Körper lag seitlich auf den Sitzen, leicht blutverschmiert von einigen Splittern, das Genick allerdings unnatürlich verdreht. Meine Augen starrten nur leer an die Decke, in der Hand hielt ich noch immer krampfhaft die Tüte mit dem Toast.
Ich hatte mich eigentlich auf eine recht entspannte Fahrt eingestellt, in der ich einfach ein bisschen Musik hören und aus dem Fenster gucken könnte. Daiki’s beste Freundin schien da aber irgendwie andere Vorstellungen gehabt zu haben. Mit einem hörbaren Seufzen ließ ich meine Beine wieder von dem Sitz sinken und legte ruhig den Kopf schief, als sie sich neben mich sinken ließ. Einen Moment lang hatte ich beinahe vergessen, dass sie ja ebenfalls zum Veranstaltungsteam gehörte. Als Managerin war ihr Platz tatsächlich irgendwo in der Nähe von mir, um Strategien für das kommende Spiel durchzusprechen. Irgendwie war sie für mich aber nie viel mehr als „Daiki’s beste Freundin“ geworden. Ich riss mich ein wenig zusammen und schenkte ihr ein kurzes, gepresstes Lächeln, um ihr meine Zähne nicht ins Gesicht zu strecken, weil sich das doch irgendwie etwas unhöflich anfühlte. Sie zog sofort einen Notizblock hervor und begann mir ihre Ideen herunter zu rattern. Ich ließ das Ganze einfach über mich ergehen, verzog aber sichtbar das Gesicht, als ich aus den hinteren Teilen des Busses, dank meines guten Gehörs, Geflüster über mögliche Beziehungen zwischen Momoi und mir vernahm. Ich verkniff es mir darauf zu antworten und schüttelte stattdessen nur einige Male leicht den Kopf. Ich kannte Momoi’s Freundin und war offensichtlich auf gutem Wege etwas mit ihrem besten Freund anzufangen. Irgendwie wirkte es einfach ziemlich unangenehm solche Dinge über mich selbst zu hören. Ich fuhr mir langsam mit der Hand durch die dunklen Haare, deren Ansatz mittlerweile immer stärker hervorstach und hörte mir den Rest ihrer potentiellen Aufstellung an, während ich mir stumm Notizen zu Positionen machte, die ich mir so noch nie vorgestellt hatte. Grade als ich etwas zum Verständnis nachhaken wollte, hörte ich erst das laute Hupen auf den Spuren neben uns, ehe ich auf einmal spürte, wie eine Erschütterung den gesamten Bus zum Wanken brachte. Ich hörte das Krachen in die Leitplanke eher, als das ich den Aufprall wirklich spürte. Wie sich das als Trainer und Aufsichtsperson gehörte, sprang ich sofort auf, als der Bus ins Stehen gekommen war. „Sind alle unverletzt? Schaut euch auch nach Mitspielern-…“, mir blieben die Worte im Hals stecken. Noch während ich mich ganz langsam zur hinteren Seite des Busses umwandte, stieg mir dieser wundervolle Geruch in die Nase. Meine kleinen Fläschchen mussten kaputt gegangen sein. Aber warum war der Geruch dann so intensiv? Er sollte nicht so… nein er durfte nicht so intensiv sein. Nicht mal ein hörbarer Schrei kam mir über die Lippen, als ich die sich ausbreitende Lache unterhalb der allerletzten Bank erkannte und mein Blick langsam aufwärts wanderte. Ich hatte schon viele Tode miterlebt. War der Grund für unzählige von ihnen gewesen. Aber noch nie hatte mich ein Anblick so sehr verstört wie das seitlich wegstehende Genick des Jungen, den ich versehentlich zu meinem Pair gemacht hatte. „Aomine“, krächzte ich beinahe lautlos, während ich zittrig einen Schritt auf den hinteren Teil zu machte. Mein Blick verschwamm, als ich meinen Weg durch den Bus arbeitete und um mich herum das Geschrei losging. Selbst Momoi war so in Schock verloren, dass sie einfach nur vorn am Eingang des Busses stand und zu mir und Daiki nach hinten blickte, während sich Tränen in ihren Augen sammelte. „Aomine, antworte mir“, ich erkannte die Tüte in seinen verkrampften Händen, die sich jetzt, da das Leben aus ihm wich, nach und nach entspannten, sodass die Tüte zu Boden fiel. „Daiki. Sprich mit mir!“, schrie ich den Leichnam nun förmlich an und spürte erst, dass meine Knie nachgegeben hatte, als ich merkte wie das Blut meiner aufgeschnittenen Knie den Boden unter mir rot färbte. „Raus hier. Alle raus. Wartet draußen“, keifte ich, wobei ich ganz offensichtlich Probleme hatte meine Stimme unter Kontrolle zu halten, sodass sie immer wieder nachgab und meine Schreie eher wie ein erbärmliches Krächzen klangen. Momoi presste sich nun eine Hand auf den Mund und begann die Spieler so schnell wie möglich aus dem Bus zu führen. Noch während sie gingen kroch ich vorsichtig auf allen Vieren näher, um mein Pair zu mir auf den Boden zu zerren. Wie leicht er sich doch bewegen ließ. Er war eben doch nur ein Mensch. Ich hatte keine Erinnerung daran, wann ich zuletzt wirklich geweint hatte. Jetzt aber erschütterte mein gesamter Körper unter meinem laut hörbaren Schluchzen. Mein Griff um Daiki verkrampfte sich so sehr, dass ich Angst hatte seinem zerstörten Körper noch weitere Wunden zuzufügen. „Setz dich doch zu mir, du Idiot“, flüsterte ich in seine blutverschmierten Haare und drückte ihm einen zaghaften Kuss auf die Stirn. Er hatte sich gewünscht als Mensch zu leben. Ich sollte mich seinem Wunsch eigentlich beugen. Langsam ebbte der ganze Schmerz ab. Ich spürte absolut gar nichts, während ich beobachtete, wie meine Tränen auf sein hübsches Gesicht herabtropften. Er würde mich hassen. Ich würde einfach gehen. Weiterziehen. Aber ich war selbstsüchtig. So war ich schon immer gewesen und daran würde sich auch jetzt nichts ändern. Er war mein Mate. Ich ließ ihn nicht einfach so sterben. Diese Erkenntnis zwang ein letztes, lautes Schluchzen aus meiner Kehle, ehe ich beide Hände an seinen Kopf legte und sein Genick mit einer geübten Bewegung zurück in seine richtige Position brachte, wobei es unangenehm knackte, sodass mir eine widerliche Gänsehaut über den Rücken kroch. „Es tut mir leid. Es tut mir wirklich leid, Daiki. Du darfst einfach noch nicht….“, flüsterte ich zusammenhanglose Dinge, während ich mich zitternd zu ihm herabbeugte und meine Zähne in sein Schlüsselbein grub, um einiges Blut von ihm aufzusaugen. Ohne zu schlucken hob ich den Kopf wieder und biss mir selbst so grob auf die Unterlippe, dass meine Zähne problemlos hindurch glitten und mein eigenes Blut sich in meinem Mund mit seinem mischte. Ihm einen bitteren, verdorbenen Beigeschmack verpasste. „Ich bin weg bevor du wach bist. Ich glaube ich habe dich ein bisschen geliebt, Wunderkind“, wisperte ich nun vollkommen Geräuschlos, während ich meine Lippen auf die meines toten Menschenfreundes legte und ihm somit unser gemeinsames Blut übergab. Heiße Tränen liefen mir über die Wangen und hinterließen brennende Spuren auf ihrem Weg, bis sie sich in Daiki’s Haaren verloren. „Du warst großartig“, flüsterte ich an seine Lippen und hob den jungen Spieler vom Boden auf, um ihn ordentlich auf der Bank auszubreiten und sanft meine Jacke über ihm auszubreiten. Ich strich ihm sanft mit der Handfläche über die Haare, um meinen letzten Moment mit ihm noch etwas auszukosten. Ich war ein Feigling. Aber ich stellte mir lieber vor, wie er weiterlebte und es irgendwie schaffte als Vampir zum Basketballer zu werden, als auch nur eine Sekunde lang sehen zu müssen wie enttäuscht er darüber war, noch am Leben zu sein. Ich erhob mich mit schwachen Beinen und kletterte lautlos aus einem der Fenster auf der Seite des Busses, auf der wir die Leitplanke gestreift hatten, sodass hier keine Schüler standen, sondern die kleine Gruppe sich auf der anderen Seite aufgestellt hatte. Ich konnte hören wie Momoi einzelne Spieler beruhigte. Sie würde das gut machen, bis das Team einen neuen Trainer gefunden hatte, der mit Daikis künftigem Spielstil klarkommen würde. Mein Blick glitt zu dem völlig zerstörten LKW. Zu seinem Glück war der Fahrer bereits tot. Er hing leblos aus der Frontscheibe, halb über seine Motorhaube gestreckt. Er war der Grund hierfür. Ich verzog das Gesicht zu einem stummen, wütenden Knurren und sprang anschließend schnell über die breite Straße, um mich in einem Busch zu verschanzen und von dort aus einen Krankenwagen zu rufen. Jemand musste schließlich gleich bei Aomine sein.
Bis der Krankenwagen eintraf passierte nicht wirklich viel. Mein Körper lag immernoch in der gleichen Position, in welcher mich der Vampir verlassen hatte. Das Team wurde draußen vor dem Bus von Rettungskräften umsorgt, bis jemand in den zerstörten Bus kam, um nach dem letzten vermissten Spieler zu sehen. Dieser schien, wie durch ein wunder noch zu atmen, beziehungsweise eher wieder, was natürlich niemand ahnen konnte. Alle im Bus, wurden in ein Krankenhaus befördert, nur der Trainer blieb verschollen. Niemand schien lebensbedrohlich verletzt zu sein.
Die Schmerzmittel sorgten dafür, dass ich keine Schmerzen hatte, als ich langsam zu mir kam. Mein Schädel brummte etwas, als hätte ich einen Drogentrip hinter mir und zögerlich öffnete ich die Augen. Zuerst sah ich nur einen Haufen schwarzer Punkte und schloss die Augen wieder. Wir hatten einen Unfall gehabt. Zumindestens musste es sein. Ich erinnerte mich nurnoch, wie der LKW direkt neben mir in den Bus gekracht war. Danach war absolut nichts mehr. Verwunderlich, dass ich noch lebte. Etwas zögerlich setzte ich mich auf und wurde sofort von Momoi umarmt. Das rosahaarige Mädchen hatte Tränen in den Augen. "Wir dachten alle du wärst tot, als der Trainer uns rausgeschickt hat. Da war so viel Blut und den Kopf..." sie brach ab und ich strich ihr langsam über den Rücken. "Alles gut, hör auf zu weinen." Murmelte ich nur, so unbeholfen wie immer, was sie offenbar zu einem verheulten Lachen brachte. "Wo ist Su- ....der Trainer?" Fragte ich nun etwas besorgr, bekam von Momoi aber nur ein trauriges Schulterzucken. Wie? Hatte er sich ernsthaft verpisst? Was sollte das denn? Ich lehnte mich seufzend zurück. Wirklich viel war an mir nicht kaputt, eine Menge kleinere wunden und eine Quetschung am Bein, aber sonst fühlte ich mich nicht wirklich anders. Auch nach den 2 Wochen Krankenhaus Aufenthalt fühlte ich mich nicht anders. Ich konnte eine Woche später wieder mit leichtem Training beginnen und spielte so fanatisch wie immer, als der Wintercup begann. Wir gewannen das Turnier, ohne eine einzige Niederlage und waren damit erstmal das stärkste Oberschul Team der Präfektur.
Nagut es gab schon eine kleine Veränderung. Anfangs hatte ich gedacht, ich war an dem Tag des Unfalls wirklich fast gestorben und Sugi hatte mich verwandelt, diese Theorie hatte ich allerdings schnell verworfen. Die Tatsache, dass ich plötzlich eine riesige schwarze Katze gewesen war, hatte mich schon sehr verunsichert und für einen kurzen Moment hatte ich die Nerven verloren, allerdings hatte ich das echt schnell im Griff. Wie mir schien kam mit der Verwandlung ansonsten nichts ungewöhnliches sonst mit sich. Ich war als Mensch nicht stärker als vorher, vielleicht war ich auch deshalb schon immer so ungewöhnlich stark gewesen, wer wusste das schon. Nur in meiner Verwandlung war ich noch schneller, noch stärker und hatte noch ausgeprägtere Reflexe. Ich hatte mich irgendwie einfach damit abgefunden, zumindestens versuchte ich mir darüber nicht zu sehr den Kopf zu zerbrechen. Viel mehr störte mich, dass Sugi nie wieder aufgetaucht war und ich nicht wusste warum. War es, weil ich ihn geküsst hatte? Hatte er einfach ein neues Pair mit besserem Blut gefunden. Oh wie mich dieser Gedanke störte und manchmal sogar extrem wütend machte. Wenn ich wenigstens den Grund wüsste, warum er gegangen war.
Mein ursprünglicher Plan war es gewesen Daiki jetzt einfach vollständig sich selbst zu überlassen. Es war nicht schwer sich als Vampir in dieser Welt einzufinden, wenn man schon mal einen beobachtet hatte. Wir beide hatten viel Zeit zusammen verbracht, also hätte das nicht sonderlich schwer für ihn sein sollen. Anstatt mich mit diesem Gedanken aber zufrieden zu geben, konnte ich diesen Jungen einfach nicht aus meinen Gedanken vertreiben. Allein die Vorstellung ihn nie wieder zu sehen riss irgendetwas kleines aus mir heraus. Ich fuhr mir langsam mit der Hand durch die Haare, als ich - wie zum fünften mal diese Woche - vor dem Fenster unserer Turnhalle auf einem Baum Platz nahm, von dem aus ich direkt auf das Basketballfeld blicken konnte. Auch im Krankenhaus hatte ich ihn ein oder zwei mal besucht. Natürlich nur nachts. Nicht mal Momoi hatte ich Bescheid gegeben. Daikis erste Verwandlung hatte ich aus sicherer Distanz mitbekommen. Das… hätte eigentlich nicht passieren sollen? Aber selbst seine neue Form verwirrte mich mittlerweile nicht einmal mehr. Meine Hand zitterte etwas, während ich mich damit an dem Baum abstützte und mir etwas die Sicht verschwamm. Nach meinem verschwinden war mir der Appetit vergangen. Noch ein großartiges Zeichen dafür, dass mein Körper ihn längst zu meinem Mate erklärt hatte. Allerdings überlebte es sich ziemlich beschissen, wenn man sich kaum dazu durchringen konnte alle paar Tage eine kleine Ratte auszusaugen. Ich setzte meinen Fuß an einen völlig falschen Ort und trat somit ein nicht zu kleines Stück von dem Ast ab, auf dem ich es mir bequem gemacht hatte.
Der neue Trainer passte mir absolut garnicht in den Kram. Sein Plan, alle Turniere zu gewinnen bestand daraus, dass ich alles machte und mein Team sein bestes geben sollte mir nicht im Weg zu stehen. Das war erstens kein wirkliches Teamplay mehr und noch dazu sogar für mich irgendwann anstrengend. Ich rannte die ganze Zeit nur hin und her, Korb werfen, verteidigen, wieder angreifen. Völlig aus der Puste blieb ich stehen und stützte die Hände auf die Oberschenkel. Momoi war garnicht mehr beim Training, da der der Trainer der Meinung war, dass sie sowieso nicht von nutzen war. Fast niemand hatte noch Spaß an diesem Training. Ein knacken, ließ uns allerdings alle Herumfahren und aus dem Fenster sehen. Niemandem schien irgendwas aufzufallen und alle widmeten sich wieder dem Training. Das paar eisblaue Augen in das ich starrte, hätte ich unter tausenden wieder erkannt. Ich starrte ihn einfach nur an. Warum war er hier. Welchen Grund könnte er nach seinem verschwinden bitte noch haben, hier aufzutauchen. Ohne ein Wort, drehte ich mich wieder zum Feld, zum weiter spielen. Als das Training vorbei war, ließ ich mir absichtlich Zeit beim umziehen, um als letzter das Gebäude verlassen zu können. "Komm raus!" Forderte ich nur schlicht und wartete darauf, dass der Vampir sich zeigen würde.
Nightmare Academie
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08.01.2023 20:08
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