Ich wanderte in Ruhe zu dem Kiosk und blätterte durch einige Magazine. In zwei von vieren war bereits das Foto, auf dem ich ihn an der Krawatte gepackt hatte, zu finden. Ich schmunzelte ein wenig vor mich hin, während ich die Texte und Gerüchte darunter las. Dass ich deswegen ziemlich lang das Verkaufsfenster blockierte, war mir ziemlich egal. Als ich schließlich einige Stunden später wieder zuhause ankam, blutete meine Nase und ich war mir sicher, dass ich ordentlich eins auf die Rippen kassiert hatte. Meine Laune war trotzdem phänomenal. Ich fand es einfach amüsant mir so meine Zeit zu vertreiben… dass ich morgen den ganzen Cast kennenlernen würde, war mit einigen Pflastern im Gesicht ja auch aushaltbar. Ich ging ner Prügelei nie aus dem Weg, wenn ich nicht unbedingt musste. Ich erschien am nächsten Morgen, etwa eine halbe Stunde zu spät, zu dem ersten Treffen des Casts. Ich hatte mir heute morgen einen Verband um die Rippen und meine Hand gewickelt, gehofft dass das reichte und war losgefahren. „Mornin‘“, grüßte ich die versammelte Menge gut gelaunt und lächelte einer Gehilfin, die für das Licht zuständig war, sogar kurz zu.

Ich war selbstverständlich pünktlich am Set aufgekreuzt, meine ganzen Sachen die ich für die nächsten Wochen gepackt hatte, hatte jemand anderes für mich auf mein Zimmer gebracht, welches mir noch nicht gezeigt wurde. Ich hatte mich mit fast jedem kleinsten Nebendarsteller hier bereits unterhalten und fühlte mich auch echt wohl. Naja bis Mr Ich brauch Aufmerksamkeit hier antanzte als wäre er vom Auto überfahren worden. Natürlich umsorgten ihn sofort viele Menschen, überwiegend Mädchen, tzzz es gab aber genug deren Typ er nicht war. Die Stylistinnen zum Beispiel die seit einer halben Stunde kichernd in meiner Nähe standen und sich mit mir unterhielten. Ich wollte garnicht wissen was passiert war, es interessierte mich nicht, der Tyo ging mir einfach dolle auf den Nerv. Schön das ich vor der Kamera trotzdem die großen Gefühle für ihn vorspielen musste. Ich hatte das Drehbuch komplett gelesen, recht fragwürdig manche Szenen meiner Meinung nach, aber es war nicht mein Job das zu hinterfragen.

Ich versicherte meinen besorgten Kollegen, dass alles in Ordnung sei, ließ mir aber trotzdem eine kleine Platzwunde an meiner Hand desinfizieren, wobei ich nicht einmal das Gesicht verzog. Erst als das alles geschafft war, kam ich zu meinem Schauspielpartner herüber geschlendert. „Na? Warst du schon in den Zimmern? Ich glaube wir wohnen irgendwo auf dem selben Flur“, ich zog die kleine Karte hervor, auf welche eine Zimmernummer gedruckt worden war. „104“, lies ich laut vor und wartete auf eine Reaktion seinerseits. Ich wollte bloß wissen wie weit entfernt er von mir schlafen würde. Ich hatte nämlich das ungute Gefühl, dass der Produzent uns wegen der Schlagzeilen von gestern für zu Close halten könnte und uns deshalb in ein Zimmer gesteckt hatte oder so. Dann würde einer von uns nämlich definitiv bei sich zuhause schlafen.

Ich schob den Ring mit welchem ich gespielt hatte wieder auf meinen Mittelfinger und sah von meinem Platz auf zu Sirius. Musste er denn unbedingt mit mir reden? Es war kennenlern Tag... Wir kannten uns doch schon. Großartig und mein Zimmer lag auch noch direkt neben seinem. Die Tür würde ich dann einfach wohl abschließen, wenn ich ungestört sein wollte. "103..."brummte ich nur wenig überzeugt und überschlug meine Beine welche in einer schlichten schwarzen Hose steckten." Und nein, mir wurde es noch nicht gezeigt. "fügte ich noch hinzu.

Mh das war besser als in einem Zimmer, aber trotzdem hockte er dann nachts praktisch auf meinem Schoß. Naja ich würde ja sehen wie das lief. Heute Nacht würde ich erstmal hier schlafen und morgen würde ich mich entscheiden ob das so für mich funktionierte oder nicht. „Mh gut ich hatte schon Angst wir müssten uns eins teilen“, das Skript hatte ich gestern auch schon einmal durchgelesen. Wir würden viel Zeit nebeneinander in einem Bett verbringen. Das brauchte ich in meiner Freizeit nicht auch noch. Meine Haare hatte ich heute morgen tatsächlich sogar kurz gekämmt, weshalb ich, trotz meiner Verletzungen, ein ganzes Stück ordentlicher aussah als gestern. Der Produzent beendete im Hintergrund grade eine kleine Ansprache und kam dann auf uns beide zu. „So tut mir leid, dass es gedauert hat. Ich würde euch eure Zimmer zeigen und heute Abend gern mit ersten Probeaufnahmen beginnen. Ihr seid Profis. Bis dahin habt ihr sicherlich die ersten paar Seiten Text drauf oder?“, der Produzent wirkte aufgeregter als der ganze Rest am Set. Aber es war auch sein erster eigener Film. Also irgendwie verständlich.

Ich verdrehte bei seinem Kommentar nur die Augen. Als ob ich scharf darauf gewesen wäre mir mit ihm ein Zimmer zu teilen. "Wenn es so gewesen wäre dann vermutlich eh nur dank deiner idiotischen Aktion." zischte ich nur bevor der cute Produzent kam, er war ja wohl irgendwie dauer nervös oder. Ich erhob mich langsam von meiner Sitzgelegenheit und zog mir meine Jacke über, die Zimmer waren nämlich soweit ich wusste im Nebengebäude. Auf die Aussage des Jungen Manns nickte ich nur, meinen Text hatte ich bereits markiert und mur ebenfalls notizen dazu gemacht, die ersten oaar Sätze sollte ich recht schnell drauf haben.

Ich grinste nur kurz etwas wegen seiner Worte und folgte dann seinem Beispiel, indem ich mich ebenfalls erhob. Ich hatte keine Ahnung wohin wir gehen würden, aber da er sich seine Jacke überzog, mussten wir wohl über das Gelände laufen. Ich verzog kurz etwas das Gesicht. Draußen war es kalt und ich hatte keine besonders dicke Jacke an. Als der Produzent mich allerdings ansah, lächelte ich aufgesetzt aufgeregt und folgte den beiden dann aus dem Gebäude. Zu meiner Erleichterung schienen unsere Zimmer direkt im Nebengebäude zu sein, ich fror also nicht zu lang. Wir liefen durch einigen Türen, bis wir schließlich in einem Flur ankamen, in welchem zwei Türen nebeneinander bereits offen standen. „Wieso ist da so viel Platz zwischen den Türen? Ich dachte das wären normalgroße Zimmer“, merkte ich etwas verwirrt an.

Ich folgte dem Produzenten einfach, meinen Schauspielkollegen ignorieren und betrat direkt das Zimmer Nummer 103,worauf hin ich die Frage dessen direkt auch beantworten konnte. "Weil da ein Badezimmer dazwischen ist." stellte ich trocken fest, da mich dabei gleich eine böse Vorahnung überkam. "Ja ich hatte gedacht es wäre okay für euch, euch ein Bad zu teilen, ihr scheint euch ja ganz gut zu verstehen." lächelte der Produzent nervös. Skeptisch öffnete ich die Badtür und entdeckte zu meinem Leid die Tür direkt gegenüber. Das Bad war also wirklich eine Verbindung zwischen unseren Zimmer, großartig. Naja wenigstens war hier alles sauber und ordentlich... Der einzige Vorteil.

Ich betrat mein Zimmer und sah genau das selbe, was mein Kollege grade festgestellt hatte. Na großartig. Ich öffnete die Tür die von meinem Zimmer aus ins Bad führte und lief dadurch zu den anderen beiden herüber, da die sich grade in Arians Zimmer sammelten. Ich strich meine Haare etwas zurecht und strahlte den Produzenten wortwörtlich an. „Das ist schon alles perfekt so. Wir finden bestimmt ordentliche Regelungen, um uns nicht gegenseitig auf die Füße zu treten“, man machte seinem Produzenten niemals extra Arbeit. Das war die erste Regel. Den Feuermelder, den ich an meiner Decke gesehen hatte, würde ich gleich einfach abmontieren. Dann konnte ich auch entspannt rauchen. „Gut. Das freut mich. Dann lass ich euch erstmal allein. Um siebzehn Uhr wollen wir mit den Probeaufnahmen anfangen“, mit den Worten drehte der kleine Mann sich um und verschwand aus meiner Sichtweite. „Großartig. Ich geh duschen und die Verbände abmachen. Solang ist das Bad meins“, mein Lächeln erstarb innerhalb einer einzigen Sekunde, ehe ich mich umdrehte um seine Tür zum Bad zu schließen.

Ich kniff die Augen leicht zusammen und sah ihm genervt hinterher. "Das Bad gehört nicht nur dir!" rief ich ihm hinterher bevor ich mir einen der zwei Kartons nahm und anfing meine Bücher auszupacken. Ein paar auf den Nachtschrank, ein paar auf den Schreibtisch und der Rest wurde neben meinem Bett auf dem Boden gestapelt. Jetzt konnte man hier zumindestens verweilen ohne sich unwohl zu fühlen.

Ich warf dem anderen Schauspieler entspannt einen Kuss zu und schloss die Tür einfach hinter mir. Hier begann ich mich auszuziehen. Schließlich wollte ich ja zuerst duschen. Nach kurzem überlegen nahm ich dann auch die Verbände ab. Erst dann schob ich mich in die Dusche. Mh natürlich war diese breit genug für zwei Leute. Ich grinste kurz. Ich war mir ziemlich sicher, dass es auch eine Duschszene geben würde. Wäre es jemand anderes, wäre ich da ja fast aufgeregt drüber. Aber so eher weniger. Ich ließ mir wie immer meine Zeit und scherte mich nicht wirklich darum ob ich jetzt das Bad besetzte oder nicht.

Meine Nase in mein aktuelles Buch vergraben, saß ich auf meinem Bett, die Beine leicht übereinander geschlagen und meine Brille auf der Nase. Die trug ich tatsächlich nur selten, meistens zum Lesen, obwohl es unzählige Fan Posts gab mit Bildern von mir mit Brille und dem Kommentar dazu, dass mur das gut stand. Tragen tat ich sie trotzdem nur zum Lesen oder Fernsehen.
Sirius war offenbar gern ein Wasserverschwender, solange wie dieser jetzt schon unter der Dusche stand. Kopfschüttelnd vertiefte ich mich nur wieder in mein Buch, um die Zeit bis 17Uhr zu nutzen. Den Part vom Skript konnte ich sowieso schon.

Ich stieg irgendwann gegen 16:30 Uhr wieder aus der Dusche und begann mit der mühseligen Arbeit mich anzuziehen. Den Verband um meinen Brustkorb bekam ich nicht wieder hin. Nach etwa einer Viertelstunde des Rumprobierens gab ich schließlich auf und stand im nächsten Moment oberkörperfrei bei Arian im Zimmer und hielt ihm den Verband entgegen. „Ich brauch Hilfe“, meine Rippen waren hier und da bläulich angelaufen, das fiel aber wegen meiner Tattoos so oder so kaum auf.

Das war ja ganz entzückend... Ich liebte Leute die einfach ao in mein Zimmer stürzten. Ganz langsam sah ich von dem Buch auf, aus welchem ich gerade gerissen wurde und musterte den dunkelhaarigen unzufrieden. Jaja schlecht sah er ja nicht aus. Ich mochte den leichten Teint und die Tattoos darum ging es aber nicht. Schnaubend knallte ich das Buch zu, legte es neben mich und stand auf, nur um ihm recht genervt den Verband aus den Fingern zu zupfen. Mit einem Finger schob ich meine Brille hoch, bevor ich kommentarlos began, ihm den Verband umzulegen. Gut dass ich in einer Serie mal einen Arzt gespielt hatte.

Goldi trug ne Brille? Mh die stand jemandem mit seiner Art von Gesicht, aber was mir daran eigentlich gefiel war, dass er nicht so fehlerfrei war, wie er die ganze Zeit schien. Das knallen seines Buches ließ mich nicht einmal mit der Wimper zucken. Nachher müsste ich mich noch ängstlich genug stellen. Bis zum Ende des Films war mein Charakter die ganze Zeit derjenige von beiden der sich stark verliebte, aber sofort nervös wurde, wenn der Andere seinen Weg kreuzte. Und ich hatte schon mindestens drei Szenen gelesen, in denen ich mich irgendwie an ihn anlehnen sollte. Sicher ich konnte mich einfach ein bisschen klein machen, dann wirkte das als gehöre das so. Aber an diesen Blonden wollte ich mich sicher nicht lehnen. Als er begann mich zu verbinden, atmete ich einmal hörbar aus, weil die Stellen an meinen Rippen doch noch ziemlich empfindlich waren. Urgh das tat nach einer heißen Dusche so viel mehr weh als heute morgen. Ich hielt trotzdem tapfer meine Arme hoch und spannte einfach immer wieder meinen Kiefer an, bis er endlich fertig war. Ich zog mir schnell mein T-Shirt über. Für die Probeaufnahmen würde ich auch den Verband an meiner Hand noch anlassen. Bis zu den richtigen Aufnahmen war das auch sicher wieder abgeheilt. Zur Not gab es ja Makeup. „Mh danke“, brummte ich und wand mich dann einfach zum gehen um meine Jacke aus meinem Zimmer zu holen. Schließlich war es jetzt an der Zeit runter zum Set zu gehen. Meine Haare waren mittlerweile auch wieder getrocknet und schimmerten sehr viel schöner als vorher.