Ich hatte mir, gerade so noch bevor ich meine Wohnung verließ, Kleidung geschnappt und angezogen. Ich versuchte gerade gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Mit schnellen Schritten war ich durch die Schule geeilt und trat nun aus dem Schulgebäude heraus. Crystal! Ich breitete meine Arme aus und strahlte meine Schwester an.

Als ich meinen Bruder sah, blieb mir kurz der Mund offen stehen. Dann ließ ich die Tasche fallen und rannte in seine Arme. Xenon!!, meinte ich fröhlich und lächelte.

Ich hob Crystal hoch und wirbelte sie herum. Na wie geht es dir Kleines? Hat Mutter dich wenigstens anständig verabschiedet? brummte ich dann während ich sie sachte wieder absetzte

Ich verzog das Gesicht. Du kennst sie doch. Hauptsache ich bin weg, erwiederte ich. Ich sah ihn genau an. Und, wie ist es so als Lehrer?, fragte ich dann zuckersüß und grinste.

Ich rollte bei Cystals Worten bezüglich unserer Mutter mit den Augen Oh ja..ich kenne sie wirklich viel zu gut. murmelte ich dann und strich meiner Schwester eine Strähne aus dem Gesicht, ehe ich stockte . Also...ehhh was das betrifft.. [b] Seufzend ließ ich den Kopf hängen [b] Ich bin damals wirklich mit der Absicht hergekommen, um Lehrer zu sein. Allerdings habe ich nicht die notwendigen Voraussetzungen mitgebracht. Aber da ich unbedingt hier arbeiten wollte..habe ich eine Stelle angenommen. Ob Crystal wieder zu unseren Eltern zurück kehren würde, wenn Sie erfuhr als was ich hier tatsächlich arbeite?

Ich beobachtete ihn. Also, bist du kein Lehrer... und.. was bist du nun?, hakte ich nach und war schon traurig, dass er mir nicht eher davon erzählt hatte.

Ich rieb mir verlegen über den Nacken Ich bin Hausmeister.. brummte ich dann. Sicher ich war nicht besonders stolz darauf. Doch als Hausmeister hatte ich durchaus viel Verantwortung, vor allem dafür zu sorgen dass wirklich alles sauber war und intakt blieb. Auch wenn ich so eher selten mit den Schülern was zu tun hatte.

Ich musste plötzlich loslachen. Ich meinte es nicht böse oder so, aber... Hausmeister? Du verarscht mich oder Bruderherz!, meinte ich dann und sah ihn noch immer lachend an. Ich konnte es einfach nicht glauben!

Ich zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. Nein. Ein simples, festes Wort. Dazu ein durchaus strenger Blick. Sie ist wieder von Mutter verzogen worden..dabei hatte ich ihr gerade so beigebracht Respekt vor allen Berufen zu haben, egal wie niedrig

Ich kicherte noch immer und konnte einfach nicht glauben, was er da erzählte. Das ist ja echt unter deiner Würde., meinte ich dann und verzog angewiedert das Gesicht. Immer wenn ich bei meinem Bruder war, hat er die Erziehung übernommen, aber ich musste immer hin und her pendeln und sobald ich wieder zu Hause war, war die gute Erziehung meines Bruders hin..

Ich fuhr mir seufzend durchs Haar Nun ich habe als Hausmeister eine große Verantwortung..wohl genauso groß wie die der Lehrer. Während sie sich um das Wohl der Schüler kümmern, kümmere ich mich darum dass es hier sicher und sauber ist. Ich packte Crystals Nase zwischen Zeigefinger und Daumen und drückte sanft aber bestimmt zu Außerdem, habe ich dir nicht beigebracht dass jeder Beruf wertvoll für das Leben von uns Nachtkindern ist? Nur weil unsere Eltern sich darauf ausruhen aus einer reichen Familie zu stammen, heißt es nicht dass wir das auch tun müssen. Ich für meinen Teil bin stolz darauf, jeden Tag die Ergebnisse zu sehen, wenn die Arbeit verrichtet ist. Zu sehen wie die Gewerke miteinander funktionieren und Hand in Hand arbeiten. Meine Augen leuchteten bei der Erzählung warm und ein weiches Lächeln lag auf meinen Lippen. Außerdem lernt man so andere kennen.. Mein Gedanken kehrten zu Ay zurück und ich schmunzelte kurz. Und jetzt verrate mir mal wie du es geschafft hast unsere Eltern zu überzeugen dich doch her gehen zu lassen..

Es ist viel passiert, als du fort warst und ich habe gelitten. Meine oder eher unsere Eltern waren somit die einzigen die mir übrig blieben. Auch bei unseren Telefonaten hast du nie was erwähnt, dann hätte ich mich drauf vorbereiten können und wäre nicht enttäuscht, dass du mich so angelogen hast und das noch für einen längeren Zeitraum., meinte ich und verzog das Gesicht, als er das mit meiner Nase machte. Ich denke, sie hatten keine Lust mehr auf mich, außerdem... ich kann Feuer bändigen!, erzählte ich stolz und sah ihn dann grinsend an. Zudem kommt wohl dazu, dass sie keine Lust mehr hatten, dass ich irgenwas abfackel..., fügte ich hinzu. Ob beabsichtigt oder eben nicht.

Xenon:

Ich seufzte. Mag sein, dass ich von Anfang an hätte ehrlich zu dir sein sollen, doch ich habe die ganze Zeit nicht die Hoffnung aufgegeben doch noch Lehrer zu werden. Auch wenn das ein utopischer Wunsch war. Ich eigne mich nicht dazu, anderen etwas bei zu bringen. Ich sah Crystal fest an Du bist das Beste Beispiel dafür. Immerhin hatte ich mich bemüht, ihr immer beizubringen bescheiden zu sein und sich nicht als etwas Besseres zu sehen, sobald ihre Fähigkeit erwacht. In meinem Blick lag Strenge. Dennoch haben Mutter und Vater die Vormundschaft über dich. Wenn du also glaubst dass wir einfach nur eine tolle Bruder-Schwester Zeit haben werden muss ich dich enttäuschen. Du wirst wie alle anderen Schüler am Unterricht teilnehmen.

Ich hörte ihm zu und runzelte die Stirn. Utopisch, stimmt. Ich denke, du wärst ein guter Lehrer, wenn vielleicht auch etwas zu gutgläubig oder zu nett!, widersprach ich ihm. Es war nicht seine Schuld, dass alles wieder zu nichte war. Unsere Eltern hatten ihren Teil dazubeigetragen. Und was bedeutet das für mich? Das sie mich jederzeit zurück holen können, wenn sie es wollten oder was?, fragte ich nun interessiert nach. Ich schüttelte meinen Kopf, verschränkte meine Arme vor meiner Brust und sah ihn entrüstet an. Was denkst du denn von mir? Ich bin nicht hier, um mich mit dir zu befassen, gut auch, aber nicht hauptsächlich. Ich werde also brav wie alle anderen lernen und am Unterricht teilnehmen und du mein Bruderherz, wirst mich aber nicht los!, versprach ich und kicherte dann. Ich hatte schon einen an der Waffel, wenn es um meinen Bruder ging, aber wüsste ich, dass in seinem Leben noch eine andere Frau mitspielt, wäre ich wohl anders drauf! Hilfst du mir jetzt, dass ich mich hier zurecht finde oder was?, forderte ich nun frech auf.

Xenon:

Ich nickte als Crystal fragte, ob unsere Eltern sie jederzeit wieder zurück holen konnten. Ja können sie. Und du kennst ja die Stimmungsschwankungen..insbesondere von Mutter.. Ich fuhr mir durchs Haar. Natürlich hatte ich im Moment nur meinen Krug aber nicht die Waffe dabei - wie meistens auf dem Schulgeländer. Ich hoffe Ay wird mir nicht all zu böse.. Ich legte einen Arm um Crystals Schulter und ergriff dann ihren Koffer. Na dann komm mal mit kleines. Lass uns mal schauen ob dir Direktorin da ist, damit wir dich richtig anmelden können ja?